Aktuelles

Probleme Afrikas auch in Südtirol ein Thema

LPA – In dieser Woche wurden in ganz Italien Veranstaltungen gestartet, mit denen auf die Probleme des afrikanischen Kontinents hingewiesen wird. Auch in unserem Land beteiligen sich verschiedene Organisationen an der Initiative. Landesrätin Luisa Gnecchi hat am heutigen Mittwoch, 15. Juni, in Bozen die Fotoausstellung „W Nairobi W“ vorgestellt, die vom Zentrum für den Frieden in Zusammenarbeit mit der Vereinigung „Tam Tam per Korogocho“ auf die Beine gestellt wurde.

LR Gnecchi: Auf die Probleme Afrikas hinweisen.
Landesrätin Luisa Gnecchi nutzte bei der Pressekonferenz die Gelegenheit, um auf die Einwandererproblematik hinzuweisen. Viele Menschen aus dem „schwarzen Kontinent“ müssten in der Fremde ihren Lebensunterhalt sichern, so die Landesrätin. Die dadurch ausgelösten Veränderungen stellen eine fundamentale Herausforderung für unsere Gesellschaft dar.

Auch das Land Südtirol wolle seine Bevölkerung für die Problematik der Einwanderung sensibilisieren, sagte die Landesrätin. „In unser Land kommen jedes Jahr 17.000 saisonale Arbeitskräfte. Im Verhältnis zu den 50.000 jährlich in Italien gewährten Arbeitsgenehmigungen ist das ein erheblicher Anteil“, so Gnecchi. 4,3 Prozent der in Südtirol wohnhaften Bevölkerung kommt aus dem Ausland, 3000 Schüler haben eine andere als die italienische Staatsbürgerschaft und elf Prozent der Neugeborenen haben ausländische Mütter. Allein diese Zahlen beweisen, dass auch Südtirol sich dem Problem der Migration stellen muss.

Francesco Comina vom Zentrum für den Frieden in Bozen hat die Fotoausstellung präsentiert, die vom 13. bis zum 16. Juni im Garten der Bozner Corpus-Domini-Kirche in der Gutenbergstraße gezeigt wird. Die Bilder von den Slums in Korogocho und Nairobi in Kenia sollen auf die schreckliche Realität in Afrika aufmerksam machen. Die Ausstellung wird in verschiedenen Orten Italiens gezeigt. Die Vereinigung „Tam tam für Korogocho“, die sich für die Rechte der Slumbewohner in den Metropolen Kenias einsetzt, hat in den vergangenen Jahren ein Netz von Bewegungen und Organisationen aufgebaut, um Druck auf die Regierung  Kenias ausüben zu können. Die führenden Politiker des afrikanischen Landes sollen so dazu bewegt werden, auch die Ärmsten zu unterstützen und ihnen menschengerechte Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig versucht „Tam tam für Korogocha“ in Italien die Regierung dazu zu bewegen, auf Kenias politische Führung einzuwirken.

Pedro Miguel, ein Soziologe aus Angola, hat ebenfalls an der Pressekonferenz teilgenommen. Der Universitätsdozent, der in Bari lehrt, hat unterstrichen, dass interkulturelles Verständnis notwendig ist. In erster Linie müssten Menschen aus anderen Kulturkreisen und ihre Kultur akzeptiert werden, so Miguel.

Das Friedenszentrum hat auch eine Afrikawoche  organisiert. Unter dem Motto „Ein Kontinent driftet ab“ („La deriva di un continente“) werden Themen erörtert, die die Einwanderer betreffen, das Schuldenproblem der Entwicklungsländer aufgezeigt und die großen Kulturkreise des afrikanischen Kontinents vorgestellt.

ohn

Bildergalerie