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ASTAT stellt Entwicklung der Schülerzahlen bis 2015 vor

LPA – Die Direktorin des Amtes für Bevölkerungsstatistik Johanna Plasinger Scartezzini und Professor Walter Oberhofer von der Universität Regensburg stellten gestern, 14. Juni, in Bozen die neue Publikation des Landesstatistikamtes ASTAT vor. Die Broschüre „Die voraussichtliche Entwicklung der Schülerzahlen in Südtirol“ liefert Informationen über die Entwicklung der Schülerzahlen in den einzelnen Schulstufen und Bezirksgemeinschaften und umfasst den Zeitrahmen von 1995 bis 2015.

2015 gibt es wahrscheinlich 25 Prozent mehr Oberschüler.
Unter den Anwesenden befanden sich der Landesrat für die deutsche Schule und die deutsche und ladinische Berufsbildung, Otto Saurer, die Landesrätin für die italienische Schule und Berufsbildung, Luisa Gnecchi und der Landesrat für die ladinische Schule Florian Mussner. Ebenso verfolgten die Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Bruna Visintin Rauzi sowie die Abteilungsdirektoren Peter Duregger (deutsche Berufsbildung) und Alexander Prinoth (in Vertretung von Schulamtsleiter Roland Verra) die Ausführungen zur künftigen Entwicklung der Schülerzahlen in Südtirol.

Die künftige Entwicklung der Schülerzahlen ist von großer Bedeutung für die öffentliche Verwaltung und die Planung im Bildungswesen. Steigende oder sinkende Einschreibungszahlen in den Kindergärten und Schulen bestimmen den Handlungsrahmen der Verwaltung und bringen auch Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich: Die Anzahl der erforderlichen Pädagogen ist eng mit der Schülerzahl verknüpft, der Arbeitsmarkt ist wiederum eng an die Zahl der Schulabgänger gebunden. Umso zukunftsweisender sind die Modellstudien der zwei Referenten, die mit überraschenden Daten aufwarten konnten.

Die geburtenstärkeren Jahrgänge als Folge des „Babybooms“ in den Sechzigerjahren und Anfang der Siebzigerjahre erreichten ihren Höhepunkt im Jahre 2001. Im laufenden Kindergartenjahr 2004/2005 und im kommenden Jahr 2005/2006 verzeichnen die Kindergärten in Südtirol demnach einen Höchststand an Einschreibungen, sofern alle Kinder eingeschrieben werden bzw. einen Platz erhalten. Bereits ab 2006/2007 werden die Zahlen in den Kindergärten wieder rückläufig sein.

Die Höchstmarke an Einschreibungen in der Grundschule wird voraussichtlich im Schuljahr 2009/2010 zu verzeichnen sein, in der Mittelschule im Schuljahr 2013/2014 und in der Oberschule im Schuljahr 2017/2018. In den Folgejahren werden alle Schulstufen wieder deutlich rückläufige Schülerzahlen aufzuweisen haben.

Damit wird die Anzahl der Oberschüler von 16.568 im Jahr 2002 auf 20.600 im Jahr 2015 ansteigen. Das bedeutet eine Zunahme von annähernd 25 Prozent. Im Bereich der Oberschulen zeichnet sich der Handlungsbedarf der politischen Entscheidungsträger klar ab: die gegenwärtigen Ressourcen sind der Entwicklung der Schülerzahlen anzugleichen und in dem Maße aufzustocken, als sich die Schulen in den nächsten zehn Jahren mit dem starken Zuwachs von Schülern konfrontiert sehen.

Die Referenten Scartezzini und Oberhofer gaben denn auch folgende Handlungsempfehlung für die Planung im Südtiroler Bildungswesen ab: Während im Bereich der Kindergärten, Grundschulen und Mittelschulen die Kapazitäten ausreichen, ist im Bereich der Oberschulen dafür zu sorgen, die vorhandenen materiellen und personellen Ressourcen zu erhöhen.

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