Aktuelles

Klausurtagung der Abteilung Bildungsförderung

LPA - Mit den steigenden Anforderungen an die Berufsberatung und den Neuerungen in der Schulfürsorge beschäftigten sich die Führungskräfte der Landesabteilung Bildungsförderung bei ihrer jährlichen Klausurtagung am gestrigen Dienstag, 2. August. Den Vorsitz führte der für Bildungsförderung zuständige Landesrat, Landeshauptmannstellvertreter Otto Saurer.

Abteilung Bildungsförderung in Klausur
Ein Schwerpunktthema der Klausur waren die steigenden Anforderungen, mit denen sich das Amt für Berufsberatung konfrontiert sieht. Dieser Anstieg der Anforderungen ist – laut Abteilungsdirektor Albert Plitzner und Amtsdirektorin Rolanda Tschugguel – unter anderem auf die starken Veränderungen am Arbeitsmarkt zurückzuführen; Hauptgrund seien allerdings der rasche Wandel der Bildungssysteme und die zahlreichen Bildungs-, Schul- und Universitätsreformen in der EU, besonders in Italien, Österreich und Deutschland, von denen Südtirol massiv betroffen sei. Dadurch werde das Amt für Berufsberatung von immer mehr Informations- und Ratsuchenden kontaktiert, darunter immer mehr Erwachsene, die einer besonders komplexen Laufbahnberatung bedürfen. Außerdem nötigten diese ständigen Änderungen dem Amt eine intensive Dokumentationsarbeit ab, so die zuständige Amtsdirektorin.

Landesrat Saurer zog eine insgesamt positive Bilanz über die Entwicklung der Berufsberatung, deren hohe Standards unbedingt zu erhalten seien, und bezeichnete die Zusammenführung der italienisch- und deutschsprachigen Berufsberatung in eine einzige Verwaltungsstruktur als besonders wichtigen und wirksamen Schritt. Durch die Umverteilung von Personalressourcen im Schulbereich und die Auslagerung einzelner Aufgaben - wie die Dokumentation, die Recherche und die Pflege der Datenbanken - könnte der hohe Dienstleistungsstandart der Südtiroler Berufsberatung auch für die Zukunft gesichert werden, wurde gestern vorgeschlagen. Das Amt für Berufsberatung wird weiterhin vernetzt mit den Schulen und Ämtern zusammenarbeiten.

Veränderungen kommen auch auf die Schulfürsorge des Landes Südtirol zu. Die Ausdehnung der Bildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr und die Veränderung der Ausbildungssysteme drängten auf neue und komplexe Lösungen. Ziel der Schulfürsorge werde es bleiben - wie bei der gestrigen Klausur betont wurde -, möglichst konkret und effizient im Bereich der Ausbildung Chancengleichheit für alle herzustellen.

Hervorgehoben wurde gestern auch die zentrale Rolle der Ausbildungsförderung für die Gesellschaft und das Land: Die Förderungsmaßnahmen lassen sich nicht nur als erweiterte Familienförderung verstehen, sie erhöhen als „Investitionen in Köpfe“ auch die ökonomische Konkurrenzfähigkeit des Landes. Landesrat Saurer zog mit Genugtuung Bilanz über die erfolgten beziehungsweise in die Wege geleiteten Anpassungen in den Bereichen Ausspeisung, Schülertransport (Jahresabonnement) sowie pädagogische Begleitung in der schulfreien Zeit.

Um Ressourcen einzusparen und die Chancengleichheit aller Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Ausbildungssystemen zu erzielen, wird eine Harmonisierung der einzelnen Förderungsleistungen angestrebt. Notwendig geworden sei - wie gestern betont wurde - eine Neuregelung der Schulbüchervergabe, die in Absprache mit den Schulämtern erfolgen soll. Mittelfristig werde - nach den Worten des Bildungslandesrats - eine Novellierung des Landesgesetzes über die Schulfürsorge, das seit über 30 Jahren unverändert ist, ins Auge gefasst.

jw

Bildergalerie