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Mehr als 1,5 Millionen Euro für die Restaurierung von Kulturgütern

LPA – Mehr als 1,5 Millionen Euro hat die Landesregierung vor kurzem für die Restaurierung von Kulturgütern zur Verfügung gestellt. "Mit dem Geld werden Maßnahmen an 86 Bau- und Kunstdenkmälern mit unterschiedlichen Beträgen gefördert", so die für Denkmalpflege zuständige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, "es sind dies weitere 86 Objekte, die als Zeugen unserer Geschichte und unserer Kultur erhalten und neu belebt werden." "Den Besitzern denkmalgeschützter Objekte werden über den Weg der direkten Förderung unabhängig von ihrem Einkommen und Vermögen Finanzierungsbeiträge von bis zu 50 Prozent der denkmalbedingten Mehrkosten gewährt", erklärt die zuständige Amtsdirektorin Waltraud Kofler Engl, "bei öffentlichen Bauten kann dieser Prozentsatz in besonderen Fällen auf bis zu 90 Prozent ansteigen."

Die umfassende Restaurierung des Erzherzog-Johann-Mausoleums in Schenna wurde fast gänzlich mit öffentlichen Geldmitteln finanziert
Die Höhe der Beiträge geht von 72 Euro für die Restaurierung einer Christkindskulptur aus Holz im Bozner Stadtmuseum bis zu 187.000 Euro für die statische Sicherung und die Dacheindeckung des Ansitzes Thalegg in Eppan. „Bei dem Ansitz Thalegg handelt es sich um einen der wertvollsten Renaissance-Ansitze des Überetschs, der Jahre lang verwahrlost war“, erklärt die Direktorin im Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Waltraud Kofler Engl, „durch die statische Sicherung wird die Voraussetzung für die Rettung des Anwesens geschaffen.“

Mit sechsstelligen Beträgen können die Pfarrei St. Nikolaus in Meran für die Restaurierung der St.-Barbara-Kapelle (118.000 €) und das Kuratorium Schloss Lichtenberg für die Fortführung der bereits seit einigen Jahren laufenden Sicherung und Konsolidierung der gleichnamigen und besonders großflächigen Schlossruine in Prad (106.000 €) rechnen. „Die Ruinensicherung“, erklärt in diesem Zusammenhang Amtsdirektorin Kofler Engl, „ist uns ein besonderes Anliegen, da private Eigentümer normalerweise wenig Interesse und Verständnis für solche Arbeiten aufbringen und Ruinen – trotz ihres oft besonderen geschichtlichen und denkmalpflegerischen Werts – gerne dem Verfall preisgegeben werden.“

Die sehr umfangreichen Restaurierungsarbeiten - mit Drainage und statischer Sicherung – an der Burg Latsch wurden mit 93.000 Euro bezuschusst. Ein Betrag von 90.000 Euro wurde für die Restaurierung des ehemaligen Kirchenraums und der neu entdeckten gotischen Wandmalereien im Klarissinenkloster von Meran zur Verfügung gestellt, das heute der Südtiroler Volksbank gehört.

Auch für die Sanierung der Bahnhofsbauten längs der Vinschger Bahnlinie steuert die Landesverwaltung auf Vorschlag des Landesamtes für Bau- und Kunstdenkmäler Beträge bei: gefördert werden die Restaurierung der originalen Fenster, der Innenausstattung, der Dächer sowie Entfeuchtungsmaßnahmen. Im jüngsten Beschluss der Landesregierung scheinen die Arbeiten an den Bahnhofsbauten in Schluderns und Laas auf.

Die abschließenden Arbeiten der zu 90 Prozent mit so genannten „Lottogeldern“ finanzierten Restaurierung des zu den wichtigsten neogotischen Sakralgebäuden in Mitteleuropa zählenden Erzherzog-Johann-Mausoleums in Schenna wurde mit weiteren 55.000 Euro unterstützt, die Neueindeckung mit Schindeln und die Innenrestaurierung der Pfarrkirche von Platt in Passeier mit 52.000 Euro, Restaurierungsarbeiten an den Stuckdecken in der Kommende Lengmoos am Ritten mit 41.000 Euro und die Restaurierung der originalen Fenster aus der Zwischenkriegszeit im denkmalgeschützten Sextner Rathaus mit 32.000 Euro.

Erwähnenswert ist nach den Worten der Direktorin im Amt für Bau- und Kunstdenkmäler, Waltraud Kofler Engl, außerdem die große Zahl an kleineren Beiträgen an private Besitzer denkmalgeschützter Objekte: „Diese kleineren Restaurierungsmaßnahmen sind für die Erhaltung der Denkmalvielfalt in unserem Landes genau so wichtig wie die großen Restaurierungsmaßnahmen.“ Als Beispiel nennt Kofler Engl in diesem Zusammenhang die Arbeiten an der Hofkapelle beim Obergenauderhof in der Gemeinde Freieinfeld.

Für den Schutz, die Erhaltung und die Restaurierung von Bau- und Kunstdenkmälern hat die Landesregierung im Jahr 2004 insgesamt 5,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ein erster Teil dieses Betrags, nämlich 1,56 Millionen Euro wurden nun Einrichtungen, Vereinen und Privatpersonen zugewiesen. Es handelt sich dabei um Antragsteller, die ihre Gesuche im letzten Jahresdrittel 2004 eingereicht haben.

jw

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