Aktuelles

Kunsttage für Kunsterzieher aller drei Sprachgruppen in St. Ulrich

LPA - Eine gemeinsame Fortbildungsinitiative der Pädagogischen Institute aller drei Sprachgruppen im Lande findet vom 22. bis zum 25. August 2005 an der Kunstschule „Cademia“ von St. Ulrich statt. An dieser Sommerakademie für bildende Kunst, bei der über unterschiedliche Ansätze und Ansichten zur Kunstpädagogik und zur Kunstdidaktik diskutiert wird, können Kunsterzieher an deutschen, italienischen und ladinischen Schulen in Südtirol teilnehmen. Am 25. August werden die Ergebnisse der Kunsttage im Beisein von Landesrat Florian Mussner vorgestellt.

Plakat zu den Kunsttagen
Die Kunsttage in St. Ulrich sollen eine besondere Gelegenheit sein, um im Rahmen der Fortbildung die verschiedensten Ansätze und Ansichten zur Kunstpädagogik und zur Kunstdidaktik kennen zu lernen und zu diskutieren. Um das Spektrum der Meinungen und der Sichtweisen noch weiter zu öffnen, sind auch die Kunsterzieher aus den benachbarten ladinischen Tälern des Fassatales und aus Ampezzo eingeladen worden. Auch Studenten der Fakultät für Design und Kunst der Freien Universität Bozen werden sich am Dialog beteiligen.
„Motor für die Einrichtung dieser Kunstakademie war die gemeinsame Überzeugung, dass die Hinführung zur Kunst in der Schule beginnen muss“, erklärt Theodor Rifesser, der Direktor des ladinischen Pädagogischen Instituts. „Eine gediegene Kunsterziehung ist die beste Voraussetzung für ein lebenslanges Kunstverständnis. Besonders in der heutigen mobilen Welt ist es wichtig, die vielen neuen Eindrücke bewusst erleben, werten und verarbeiten zu können“, sagt Rifesser.
Bei den Kunsttagen gibt es drei Schwerpunkte: Der erste Schwerpunkt betrifft die Skulptur, da dieser Bereich an der Kunstschule und im gesamten Grödner Tal eine jahrhundertealte Tradition hat. Verantwortlich für diesen Bereich ist Hakon Ruprecht, Professor für Kunstpädagogik und Kunstdidaktik an der Universität Bamberg. Er beschäftigt sich in Veröffentlichungen mit Kunstdidaktik und plastischem Gestalten. Der zweite Schwerpunkt liegt auf dem Kunstmanagement. Die Kunsterzieher sollen nämlich auch lernen, Werke zu präsentieren und dem Publikum näher zu bringen. Verantwortlich für diesen Bereich ist Ingeborg Lüscher aus der Schweiz, die sich der bildenden Kunst in ihren verschiedensten Ausdrucksformen widmet und deren Kunstwerke bereits bei den renommiertesten Kunstausstellungen der Welt zu sehen waren. Der dritte Schwerpunkt der Kunsttage liegt auf den Möglichkeiten des Videos im Kunstbereich. Verantwortlich für diesen Bereich zeichnen die jungen Kunstschaffende Kathy Leonelli und Daniel Mahlknecht aus Bozen, die bereits eine Reihe von interessanten Foto-, Video- und Filmproduktionen aufweisen können.
Am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. August 2005, sind um 20.30 Uhr Diskussionsrunden vorgesehen, bei denen sich alle Bürger beteiligen können. Die Themen dieser Diskussionsabende lauten: „Künstlerische Lehre und kunstpädagogische Vermittlungspraxis: Warum machen und brauchen wir Bilder?“ und „Die Rolle des Publikums in der Kunst des 20. Jahrhunderts vom Futurismus zur Net Art“. Der erste Abend wird von Hakon Ruprecht geleitet, der zweite – in italienischer Sprache – vom bekannten Kunstkritiker und Kurator verschiedenster Ausstellungen im norditalienischen Raum Valerio Dehò.
Am 25. August, dem letzten Veranstaltungstag, werden um 16 Uhr die Ergebnisse der Kunsttage im Beisein verschiedenster Ehrengäste aus Kunst und Schule vorgestellt. Der ladinische Landesrat für Kultur und Schule, Florian Mussner, der dieser Veranstaltung ein gutes Gelingen wünscht, wird diese Kunsttage durch einige Betrachtungen abschließen.

SAN

Bildergalerie