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Die Entwicklung der Uni Innsbruck - Bildungslandesrat Saurer führt Gespräche mit Universitätsvertretern

LPA - Die Entwicklung der Uni Innsbruck und ihre Auswirkungen auf Südtirol und Südtirols Studierende standen im Mittelpunkt einer Aussprache, zu der Südtirols Landesrat für deutsche Schule, Berufsbildung, Bildungsförderung und Universität, Otto Saurer, Ende vergangener Woche in Innsbruck mit der Vizerektorin für Lehre, Eva Bänninger-Huber, der Leiterin des Büros für Südtirol-Agenden, Rosa Maria Reinalter-Treffer, sowie dem Leiter der Studienabteilung der Uni Innsbruck, Stefan Hlavac, zusammengetroffen ist. An den Gesprächen nahmen von Südtiroler Seite auch Ressortdirektor Günther Andergassen und der Direktor der Landesabteilung Bildungsförderung, Albert Plitzner, teil.

Landesrat Saurer sprach sich einleitend dafür aus, dass im Vorfeld von Veränderungen an der Universität Innsbruck eine rasche und rechtzeitige Information notwendig sei, um Verunsicherungen zu vermeiden. Sowohl in Österreich als auch in Italien seien derzeit große Reformen - insbesondere in der Lehrerausbildung - im Gang, die eine besonders enge Koordinierung und Absprache zwischen Innsbruck und Bozen nötig machten, so der Bildungslandesrat.

Die Vizerektorin für Lehre, Bänninger-Huber, erläuterte die Gesamtausrichtung des Entwicklungsplans, über den die Gremien der Universität im September abstimmen werden. Im Zentrum dieses Entwicklungsplans stehen – im Rahmen der Budgetvorgaben – Schwerpunktsetzung und Profilbildung in Forschung und Lehre, vor allem im Hinblick auf den so genannten Bologna-Prozess: Auch die Universität Innsbruck wird in Zukunft ihre Studiengänge in drei Schritten vom Bakkalaureat über den Magister zum Doktorat anbieten. Dabei soll es – ausgehend von der derzeitigen Studentenzahlen – zu Umschichtungen im Studienangebot kommen: Während im Bereich der Geisteswissenschaften, besonders bei den Lehramtsstudien, einige Studiengänge gestrichen werden, kommen vor allem im Bereich der Wirtschaftswissenschaften und der Nanotechnologie neue hinzu.

Landesrat Saurer merkte im Hinblick auf die Lehramtsstudien an, dass eine Abstimmung zwischen den österreichischen Universitäten gewährleisten könnte, dass alle Lehramtsstudien weiterhin an zumindest einem Standort in Österreich erhalten bleiben. Aus Südtiroler Sicht sei es jedenfalls wichtig, dass der Entwicklungsplan den Südtiroler Bedürfnissen Rechnung trage.

Ein weiteres wichtiges Thema der Aussprache war die neue Situation, die hinsichtlich der Auswahl- und Inskriptionsverfahren durch das jüngste EuGH-Urteil entstanden ist. Bekanntlich stellt dieses Urteil alle EU-Bürger als Studierende an österreichischen Universitäten gleich. Dies führte zu einem wahren Inskriptionsboom und in der Folge zu Zugangsbeschränkungen in einzelnen Fächern.

Laut Vizerektorin Eva Bänninger-Huber sollen an der Universität Innsbruck alle, die um Inskription ansuchen, zum Studium zugelassen und dann in den ersten beiden Semestern einem Ausleseverfahren unterzogen werden. Dringend empfohlen wird allen Studierenden eine Inskription bis 15. September, auch wenn die Inskriptionsfrist erst am 15. Oktober abläuft.

Das Büro für Südtirol-Agenden an der Universität Innsbruck erteilt den Studierenden Auskünfte über die neuen Zugangsvoraussetzungen. Landesrat Saurer wird in den nächsten Tagen detaillierte Informationen über die Situationen an den einzelnen österreichischen Universitäten bekannt geben.

Mit Genugtuung nahm Landesrat Saurer schließlich zur Kenntnis, dass die Lehrveranstaltungen zum italienischen Steuerrecht im Rahmen des Wirtschaftsstudiums gesichert sind und dass von einer Beschränkung der Diplomarbeitsthemen auf die Pflichtfächer abgesehen wird. Es wird für Südtiroler Studierende, die ihre Diplomarbeit zum italienischen Steuerrecht verfassen wollen, auch in Zukunft keine Beschränkungen geben, wenn der betriebswirtschaftliche Schwerpunkt der Arbeit nachgewiesen wird. Die betroffenen Studierenden wurden bereits durch die Fakultät benachrichtigt.

Der Kontaktausschuss Innsbruck/Bozen wird wie vorgesehen am 24. Oktober einberufen – inzwischen läuft die Zusammenarbeit direkt zwischen der Universität Innsbruck und der zuständigen Abteilung für Bildungsförderung der Landesverwaltung.

jw