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Italienische Schulen arbeiten mit freier Software

(LPA) Die schulfreien Monate Juli und August haben die italienischen Schulen in Südtirol genutzt, ihre Informatiksysteme umzustellen, und zwar auf Linux-basierte freie Software. Die Software wurde eigens an die Bedürfnisse der Schulen angepasst und wird auch an Lehrer und Schüler verteilt.

Der große Vorteil der Umstellung liegt darin, dass die nun in den Schulen genutzte Software samt dem dazugehörigen Betriebssystem kostenlos weiterverteilt werden kann. Dies bedeutet wiederum, dass Lehrern und Schülern die Möglichkeit gegeben wird, in der Schule und zu Hause mit dem selben System arbeiten zu können, ohne dass den Schülereltern dadurch Kosten entstehen würden. "Schließlich geht es auch darum, wirtschaftliche Barrieren beim Zugang zu den neuen Informationsttechnologien abzubauen", erklärt Landesrätin Luisa Gnecchi. Um eine komplikationslose Verbreitung der neuen Software zu garantieren, stellen die Schulbehörden insgesamt 20.000 Installations-CDs zur Verfügung, von denen die entsprechenden Programme auf die Computer daheim heruntergeladen werden können.

Darüber hinaus wird es im September, wenn die Schulen ihren Betrieb wieder aufnehmen, eine ganze Reihe von Einführungslehrgängen für die Lehrpersonen geben. Und um ein breiteres Umfeld mit den Vorteilen der neuen, freien Software bekannt zu machen, sind auch nicht weniger als 40 so genannte "Installation Partys" an den verschiedenen Schulen geplant, im Rahmen derer wiederum die Möglichkeit geboten wird, sich Betriebssystem und Programme für den eigenen PC zu besorgen.

Schullandesrätin Gnecchi, die die Umstellung aktiv vorangetrieben hat, sieht in der Nutzung freier, auf die Bedürfnisse der Schulen abgestimmter Software einen Qualitätssprung, und zwar vor allem aus pädagogischer Sicht. "Außerdem denke ich, dass wir damit einen entscheidenden Schritt hin zu einem bewussteren und auch dynamischeren Umgang mit den Informations-Technologien setzen", so Gnecchi. "Open-Source-Software stellt eine Bereicherung dar, vor der sich auch die Schulen nicht verschließen dürfen", so die Landesrätin.

Die Umstellung der Informatiksysteme in den italienischen Schulen auf freie Software ist auf Initiative des italienischen Schulamtes zustande gekommen und mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds finanziert worden.

chr