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Zehn Studenten aus Afghanistan und Tschetschenien können in Südtirol studieren

LPA – Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Rektorin der Universität Bozen Rita Franceschini haben heute (28. März) ein Rahmenabkommen unterschrieben, das die Zuweisung von zehn Studienstipendien an Studenten aus Afghanistan und Tschetschenien zum Inhalt hat. „Mit den Stipendien investieren wir in die Köpfe. Das ist die langfristigste und nachhaltigste Form der Hilfe“, sagt Landeshauptmann Durnwalder über diese Form der Entwicklungszusammenarbeit.

LH Durnwalder und Rektorin Franceschini unterzeichnen das Rahmenabkommen.

Schon seit August des vergangenen Jahres studieren drei Studenten aus Indonesien und einer aus Sri Lanka dank der Unterstützung des Landes und der Freien Universität Bozen in der Südtiroler Landeshauptstadt. Die Landesregierung und die Hochschule setzten auf diese Weise ihre Hilfe für die von der Tsunami-Katastrophe heimgesuchten Gebiete fort. Weil Land und Universität von der neuen Form der Entwicklungszusammenarbeit überzeugt sind, unterzeichneten Landeshauptmann Durnwalder und Rektorin Franceschini heute ein unbefristetes Rahmenabkommen, das die jährliche Zuweisung von bis zu zehn Studienstipendien an Studenten aus Entwicklungsländern, die von Naturkatastrophen oder Kriegen betroffen sind, vorsieht.

„Schon die ersten Erfahrungen mit den Studenten aus den Tsunami-Gebieten haben gezeigt, dass wir mit der Unterstützung der Universitätsstudenten den richtigen Weg eingeschlagen haben. Entwicklungszusammenarbeit ist dann am effizientesten, wenn in die Köpfe investiert wird. Das ist die langfristigste und nachhaltigste Form der Hilfe. Hilfe zur Selbsthilfe eben“, ist Durnwalder überzeugt. "Entwicklungshilfe bedeutet, den Kopf zu bewegen. Als Universität liegt uns sehr daran, langfristig zu helfen. Das erreichen wir am besten, indem wir die Ausbildung der Menschen in den Entwicklungsländern fördern", sagte Franceschini.

In dem heute unterzeichneten Rahmenabkommen verpflichtet sich das Land über das für die Entwicklungszusammenarbeit zuständige Amt für Kabinettsangelegenheiten die Kosten für die Krankenversicherung, die gesundheitliche Betreuung sowie die Reisekosten für Hin- und Rückflug aufzukommen. Die Universität erklärt sich hingegen bereit, bis zu zehn Studenten aufzunehmen und diese von den Studiengebühren und den Gebühren für die Sprachkurse zu befreien. Die Studienplätze werden in den dreijährigen Laureatsstudiengängen „Angewandte Informatik“ und „Ökonomie und Sozialwissenschaften“ sowie im Fachlaureatsstudiengang „Informatik“ bereitgestellt.

Schon in den nächsten Wochen folgen in den für dieses Jahr ausgewählten Staaten Afghanistan und Tschetschenien die Ausschreibungen für die Studienplätze. Ende April erfolgt die Nominierung der Studenten durch ein vierköpfiges Komitee bestehend aus Vertretern des Landes und der Universität. Die Ankunft der Studenten ist für Anfang August vorgesehen. Im August und September nehmen die Studenten aus Vorderasien an den Sprachkursen des Universitätssprachzentrums teil, im Oktober beginnen die Vorlesungen.

ohn

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