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Landesschulrat trifft Gutachten

LPA - Der Landesschulrat hat jüngst mehrheitlich ein positives Gutachten für das neue Dekret des Landeshauptmannes für die Strukturierung und Organisation der Arbeit der Landesbeiräte für Evaluation und der Dienststellen für Evaluation abgegeben. Ebenso sprach sich der Landesschulrat für die Durchführung einer vergleichenden Studie über die Benotungen an den Südtiroler Oberschulen aus.

Das Evaluationsgutachten erlaubt es nun, dass die Landesregierung den entsprechenden Beschluss fassen und der Landeshauptmann das Dekret unterzeichnen kann. Weiters wird dadurch auch eine Entscheidung über die Qualifikationszulage der Mitglieder der Dienststellen von Seiten der Landesregierung möglich, wenigstens was den Zeitraum der bisher schon geleisteten Arbeit betrifft. Die deutsche und die ladinische Dienststelle arbeiten nämlich bereits seit dem 1. September 2004, ohne dass den dort Arbeitenden die Zulage ausbezahlt worden wäre.

 

Weiters hat der Landesschulrat einen wichtigen Beschlussantrag genehmigt, der die Assessorate für Schule, die Schulämter, die Vorsitzenden der Landesbeiräte ersucht, eine vergleichende Untersuchung der Durchschnittsnoten der ersten zwei Jahre des Trienniums und der Maturanoten der Oberschüler/innen des Alpenraumes und des Alpenvorlandes durchzuführen sowie eine Untersuchung über die Rückeingliederung der Schüler/innen in Südtirol, die eine bestimmte Zeit lang an Auslandsschulen oder an Schulen der anderen Sprachgruppe im Lande studiert haben. 

Ziel dieser Untersuchung soll es sein, empirische Grundlagen dafür zu schaffen, damit eine objektive Einschätzung vorgenommen werden kann, ob die Südtiroler Oberschüler und Oberschülerinnen der deutschen, der ladinischen und italienischen Sprachgruppe bei der Bewerbung um Studienplätze an den Universitäten des Alpen – und Voralpenraumes im Vergleich zu den anderen Studenten dieser Räume durch die niedrigeren Durchschnittsnoten effektiv benachteiligt sind. 

Bisher gibt es nur Vermutungen darüber. Diese Sachlage sollte laut dem fast einstimmigen Beschluss des Plenums des Landesschulrates (eine Gegenstimme und eine Enthaltung) geklärt werden, damit eine fundierte Diskussion über Bewertungskriterien und Beurteilungsmodalitäten in unserem Lande sinnvoll einsetzen kann. 

Dieser Beschlussantrag richte sich nicht gegen die Kolleginnen und Kollegen der Oberschulen, so der Vorsitzende des Landesschulrates, Heinrich Videsott. Damit beabsichtige man vielmehr eine weitreichende Diskussion über Bewertungsmodalitäten, Bewertungskriterien und Spannbreite der Bewertung zwischen allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft, den politisch Verantwortlichen, den Verantwortlichen der Universitäten, den Führungskräften, den Lehrpersonen, den Eltern, den Studenten/innen und den gesellschaftlichen Kräften in gang zu setzen, damit zumindest vergleichbare europäischen Standards gesetzt werden können, die es den Studentinnen und Studenten aus Südtirol zum Beispiel erlauben, sich ohne zeitliche Verzögerungen an der Technischen Hochschule in München einzuschreiben, die einen sehr hohen Notendurchschnitt bzw. eine sehr hohe Maturanote als Hürde festgelegt hat. 

Die landesweite Meinung, dass gute Oberschulen jene Schulen sind, in denen niedrige Noten gegeben werden, müsse nämlich auf dem Hintergrund der harten Konkurrenz um Studienplätze entschieden hinterfragt werden, war die fast einhellige Meinung der Mitglieder des Landesschulrates. 

VFma