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Ergebnisse des Monitorings zur Schulreform

LPA - "Wir werden die Freiräume, die uns die Autonomie gibt, nutzen, nicht um die Schulreform zu übernehmen, sondern um die Zukunft unserer Schule nach den pädagogischen Grundsätzen auszurichten, auf denen diese Reform fußt", mit diesen Worten eröffnete heute (Mittwoch 24. Mai) Bildungslandesrat Otto Saurer die Vorstellung der Monitoringergebnisse über die Schulreform. "Diese Ergebnisse", so der Landesrat", so der Landesrat, "werden wir bei der weiteren Gestaltung unseres Schulsystems berücksichtigen."

Vorstellung der Ergebnisse des Monitorings zur Schulreform mit Inspektorin Eva M. Lanthaler, LR Saurer, Evaluationsbeirat-Vorsitzender Rieder, SAL Höllrigl

Seit vergangenem Herbst begleitet die Arbeitsgruppe Monitoring, die sich aus Vertretern des Schulamtes, des Landesbeirates für Evaluation und der Dienststelle für Evaluation zusammensetzt, die an Südtirols Schulen vorerst versuchsweise angelaufenen Umsetzung der gesamtstaatlichen Schulreform. In das quantitative und qualitative Monitoring wurden neben den Schulleitungen und Lehrpersonen auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern der betroffenen Schulstufen eingebunden.

Die entsprechenden Erhebungen an den Grund- und Mittelschulen wurden im ersten und im zweiten Schulhalbjahr 2005/06 durchgeführt. Die Ergebnisse dieses Monitorings wurden heute durch Landesrat Otto Saurer, Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Vertretern der Dienststelle für Evaluation sowie Mitgliedern der Arbeitsgruppe Monitoring vorgestellt.

Das Monitoring gab ein nach den verschiedenen befragten Gruppen stark differenziertes Bild: Während Schulleitungen und Lehrpersonen zwar den pädagogischen Ideen zustimmen, sehen sie organisatorische Schwierigkeiten in der Umsetzung. Lehrpersonen befürchten eine bürokratische Erstarrung bei der Umsetzung angesichts des zusätzlichen Aufwands.

Unbefangen standen die Schülerinnen und Schüler der Reform gegenüber. Begrüßt wurden vor allem die Gliederung des Unterrichts (Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlbereich) und die dadurch den Schülern zuerkannte Selbstbestimmung.

Auch die Eltern teilen zum Großteil die pädagogischen Grundideen der Reform. Sie begrüßen das erweiterte Angebot der Schule durch die Einführung der Wahlpflicht- und der Wahlfächer. Auch die Ansätze in der Lernberatung durch deren Individualisierung und in der Arbeit mit dem Portfolio stießen in der Theorie auf Zustimmung, die Erfahrungen mit der praktischen Umsetzung seien dann allerdings ernüchternd.

Dass der Pflicht- oder Kernbereich im Zentrum des Unterrichts stehe, auch beim Wahlangebot Wert auf Qualität gelegt und Ergebnisse bewertet werden, dass das Mehr an Denk- und Körperarbeit, das die Reform fordere, berücksichtigt werde, dass Gewachsenes und Entwickeltes nicht über Bord geworfen werde, dass das Fortbildungsangebot ausgebaut, mehr Sachmittel zur Verfügung gestellt und Rechtssicherheit geschaffen werde, waren die Forderungen, die im Zusammenhang mit der Umsetzung der Schulreform von der Arbeitsgruppe für Monitoring erhoben wurden.

"Das Schulamt wird die Ergebnisse, die für die Weiterentwicklung der Reform und die Erarbeitung des Landesgesetzes notwendig sind, auswerten", erklärte abschließend Schulamtsleiter Peter Höllrigl. Die Ergebnisse werden auch als Grundlage für den Bildungsbericht des Landesbeirates genutzt. Alle Schulen und der Landesschulrat erhalten eine Rückmeldung zum Monitoring.

Bereits berücksichtigt wurden die Ergebnisse des Monitorings im neuen Beschluss der Landesregierung, mit dem die Erprobung der Schulreform um ein Jahr verlängert, die Fortbildung für Lehrpersonen auf die Schwerpunkte der Reform ausgerichtet, die Zuweisung des Plansolls neu definiert und die Schülerbeförderung ausgedehnt wurden.

jw

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