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Landesbibliothek "Teßmann" in Klausur

LPA - Die anstehende Entscheidung über die geplante Errichtung eine Bibliothekenzentrums und die ausgeschriebene Direktionsstelle, die noch in diesem Jahr besetzt werden soll, waren die zwei großen offenen Fragen bei der heutigen (Dienstag, 1. August) ersten Klausur der Landesbibliothek "Friedrich Teßmann" unter dem Vorsitz von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Ungeachtet dessen will die Bibliothek weiterhin modern und kundenfreundlich arbeiten und dabei marktorientiert vorgehen, ohne ihren Auftrag als größte wissenschaftliche Allgemeinbibliothek im Land außer Acht zu lassen.

Klausur der Landesbibliothek "Teßmann" mit B. Linter, V. Klotz, LRin Kasslatter Mur, A. Ploner, R. Demattia und A. Gatterer
"Die Landesbibliothek 'Friedrich Teßmann' ist gemeinsam mit dem Landesamt für Bibliotheken der wichtigste Bezugspunkt für das deutsche Bibliothekswesen im Lande", so definierte heute (Dienstag, 1. August) Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur die Rolle der Landesbibliothek. Um die derzeitige Situation und die Entwicklungen sowie die Zukunft der Teßmann-Bibliothek ging es bei einer ersten Klausur, zu der die Belegschaft der Bibliothek mit Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und den zuständigen Führungskräften im Ressort Familie, Deutsche Kultur und Denkmalpflege heute (Dienstag, 1. August) am Bibliothekssitz in der Bozner Diazstraße zusammengetroffen sind. Die halbtägige Sitzung fand vor dem Hintergrund der Kontroversen um die geplante Schaffung des Bibliothekenzentrums in Bozen statt.

Die Landesbibliothek „Friedrich Teßmann“ besteht seit 1982. Ihr Name und ihr Ursprung gehen auf den Südtiroler Juristen und Politiker Friedrich Teßmann zurück, der 1957 seine rund 12 000 Bände umfassende Privatbibliothek für diesen Zweck zur Verfügung stellte. Anfänglich verwaltete das Kulturinstitut den Bestand und baute ihn aus, seit 1982 führt das Land die Bibliothek, die zur größten wissenschaftlichen Allgemeinbibliothek Südtirols herangewachsen ist.

Über die Rolle der Teßmann-Bibliothek, das wachsende Angebot an Dienstleistungen, die neuen Herausforderungen und die Probleme, mit denen die Bibliothek zu kämpfen hat, wurde bei der heutigen Klausur diskutiert. Die Bibliotheksleitung berichtete unter anderem über das Feilen am Qualitätsmanagement, über das Projekt Digitalisierung der Zeitschriftensammlungen, über die Vorarbeiten im Hinblick auf das geplante Bibliothekenzentrum sowie über das akute Problem des Raummangels und der Personalknappheit bei wachsenden Aufgaben. 

Landesrätin Kasslatter Mur anerkannte die Arbeit der Bibliothek für die Allgemeinheit und besonders für die Studierenden und verwies auf den wertvollen Leihdienst, der zwischen der Landesbibliothek und den Mittelpunktsbibliotheken bestehe: "Dank dieser Vernetzung haben alle Bürgerinnen und Bürger im Land unmittelbaren Zugang zu Hunderttausenden von Büchern."

Gesprochen wurde heute auch über das Projekt "Erschließung historischer Bibliotheken", in dessen Rahmen in den vergangenen Jahren verschiedene alte Archive und Klosterbibliotheken erschlossen wurden. Der Zugang zu diesen Bibliotheken und historischen Büchern und Dokumenten soll in Zukunft über die Landesbibliothek möglich sein.

Thema war natürlich auch die im Zusammenhang mit der möglichen Schaffung des Bibliothekenzentrums notwendige Zusammenarbeit mit der italienischen Landesbibliothek "Claudia Augusta" und der Stadtbibliothek Bozen vor allem was Nutzungs- und Dienstleitungen angeht, aber auch was die Zusammenarbeit und die Vereinheitlichung beispielsweise im Bereich der Automatisierung betrifft.

An der heutigen Klausursitzung nahmen neben Landesrätin Kasslatter Mur, ihrer Ressortdirektorin Berta Linter, Abteilungsdirektor Armin Gatterer und dem Direktor im Amt für Bibliotheken, Volker Klotz, die Belegschaft der Teßmann-Bibliothek mit an der Spitze Verwaltungsratvorsitzendem August Ploner und dem geschäftsführenden Direktor Roman Demattia teil.

jw

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