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Schule / Kultur | 22.11.2006 | 14:17

Externe Evaluation der Schulen: Zuständige Stelle stellt Tätigkeit vor

(LPA) Südtirols Schulen arbeiten autonom, haben dadurch größere Handlungsspielräume aber auch eine größere Eigenverantwortung zu übernehmen. Sie haben deshalb verstärkt selbst über das nachzudenken, was sie tun und wie sie es tun, und sind der Gesellschaft gegenüber Rechenschaft schuldig. Gerade dabei hilft ihnen die Evaluationsstelle der deutschen Schule, die ihre Tätigkeit und ihre Standards heute (22. November) in Bozen vorgestellt hat.

"Zwar gibt es mit dem Landesgesetz einen gemeinsamen Rahmen für die Entwicklung der Schulen und deren Evaluation, letztendlich entscheiden die deutsche, italienische und ladinische Schule aber eigenständig über den Weg, der zur Qualitätssicherung führt", betonte heute Schullandesrat Otto Saurer, der in seiner Einschätzung der Bedeutung einer Evaluation der Schulen auch von Schulamtsleiter Peter Höllrigl unterstützt worden ist. 

Entsprechend hat die Evaluationsstelle für die Südtiroler Schule ein ganz eigenes System für die externe Evaluation ausgearbeitet, ein System, das sich an internationalen Vorgaben orientiert, gleichzeitig aber auch den Südtiroler Besonderheiten Rechnung trägt. "Im Rahmen dieses Systems besuchen unsere Experten die Schulstellen einer Direktion und bewerten die Schule", erklärt dazu Franz Hilpold, der Leiter der Evaluationsstelle. Dabei wird ein detaillierter Bericht darüber erstellt, wie wirksam und nachhaltig die erzieherische Arbeit an der betroffenen Schule ist. Damit der Bericht auch die nötige Aufmerksamkeit bekommt, sind die Schulen verpflichtet, diesen in irgendeiner Form zu veröffentlichen.

"Wir haben die Grundlagen für die externe Evaluation und die dazu nötigen Instrumente in enger Zusammenarbeit und in ständiger Rücksprache mit Vertretern der Schulwelt, Eltern und Schüler eingeschlossen, entwickelt", so Hilpold. Das System sei also "von unten herauf erarbeitet" und nicht "von oben verordnet" worden. Die Schulverantwortlichen sind deshalb heute auch eingehend über die Grundlagen der Evaluation aufgeklärt worden, es wurde das "Gesamtkonzept zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung der deutschen Schule Südtirols" und der entsprechende Qualitätsrahmen mit grundsätzlichen Aussagen zur externen Evaluation und deren Ausrichtung in den kommenden Jahren vorgestellt.

Unter die Lupe genommen werden bei der Evaluation übrigens nicht nur das Lehren und Lernen an den einzelnen Schulen, sondern darüber hinaus auch die Schulkultur und das Schulklima, die Beziehungen nach außen, die Schulführung und die Verwaltung, die Professionalität und die Entwicklung des Personals sowie - nicht zuletzt - auch die Ergebnisse, die die Schule zu bringen imstande ist. Zu allen diesen Punkten haben die Evaluationsexperten Qualitätsmerkmale festgelegt, die es zu überprüfen gilt. "Diese Merkmale werden selbstverständlich stetig angepasst und verbessert", so Hilpold.

Extern evaluiert werden die Schulen "im Auftrag der Gesellschaft", betont Hilpold, da die Evaluierung der Qualitätssicherung diene, indem den Schulen systematisch Anhaltspunkte für ihre Weiterentwicklung an die Hand gegeben würden.

chr

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