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"Habitat Schlern": Forscher zählen im Schlerngebiet 3300 Pflanzen- und Tierarten

(LPA) Erste bemerkenswerte Zahlen liefert das internationale Forschungsprojekt "Habitat Schlern", im Rahmen dessen das Schlerngebiet und dessen Pflanzen und Tiere unter die Lupe genommen werden. In den letzten Monaten haben die Forscher im Schlerngebiet nicht weniger als 3300 Pflanzen- und Tierarten gezählt, darunter 130 erstmals in Südtirol entdeckte und acht, die hier einzigartig im ganzen Staatsgebiet sind.

Getragen von der Landesabteilung Forstwirtschaft, dem Landesamt für Naturparke und dem Naturmuseum Südtirol gibt das Projekt "Habitat Schlern" seit Wochen Zoologen, Biologen und Botanikern die Möglichkeit, die "Einwohner" des Schlerngebiets, seine Pflanzen und Tiere zu analysieren. Die ersten Forschungsergebnisse des auf zwei Jahre angelegten Projekts sind heute (28. November) im Rahmen eines Workshops in Seis am Schlern in 21 Kurzreferaten vorgestellt worden.

Die Zahlen sind dabei durchwegs beeindruckend: Unter den 3300 gezählten Arten finden sich 530 verschiedene Blütenpflanzen und Farne, 103 Bienen-, 168 Pilz- und 53 Vogelarten, die verschiedenen Arten von Fröschen sind 240, jene der Moose 197 und jene der Fledermäuse zehn. Besonders interessant ist für die Wissenschaftler die Auswertung der gefundenen 902 Arten von Schmetterlingen. Immerhin 18 davon waren bisher in Südtirol nicht gesichtet worden, zwei Schmetterlingsarten - Rhigognostis incarnatela und Cydia cognatana - sind hier einzigartig fürs ganze Staatsgebiet.

Im Rahmen des Projekts "Habitat Schlern" systematisch untersucht werden die unterschiedlichsten Lebensräume im Naturpark Schlern-Rosengarten. Sie reichen von den Wäldern oberhalb der Gemeinden Völs, Tiers und Kastelruth bis zu den Trockenrasenflächen auf dem Schlern. Die heute vorgestellten Zahlen betreffen dabei die bereits untersuchten Lebensräume, zu denen die Kiefern- und Rottannenwälder ebenso gehören wie die Flüsse, Bäche und stehenden Gewässer in Völs und Kastelruth. Die restlichen Lebensräume werden im kommenden Jahr unter die Lupe genommen.

Viel Wert legt man im Rahmen von "Habitat Schlern" auch auf die Einbeziehung der Bevölkerung in das Projekt. So hat man eine Reihe von Vorträgen und Veranstaltungen organisiert und auch die Initiativen zum internationalen Tag der Biodiversität wurden heuer auf das Schlerngebiet konzentriert. Ähnliches ist auch für das Jahr 2007, das zweite Projektjahr, geplant.

chr