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Bilanz 2006 und neue Webseite der Landesmuseen vorgestellt

LPA - 2006 war für die Südtiroler Landesmuseen, die in einer Körperschaft zusammengeschlossen sind, das zweite gemeinsame Aktionsjahr. Im abgelaufenen Jahr sind die Besucherzahlen der Landesmuseen um 7,5 Prozent angestiegen, wie heute, 31. Jänner 2007, bei einer Pressekonferenz in Bozen bekannt gegeben wurde. Insgesamt wurden in den Landesmuseen im vergangenen Jahr 703.074 Besucher gezählt. Ab heute, 31. Jänner, sind die Landesmuseen auch im Internet auf einer gemeinsamen Homepage zu finden.

Der Etat der Landesmuseen umfasste 2006 rund 9,3 Millionen Euro. Davon sind etwa 2,7 Millionen Euro Landebeiträge, rund 2,3 Millionen Euro selbst erwirtschaftete Gelder (Eintrittsgelder, Erträge aus den Museumsshops usw.) und rund 2,9 Millionen Euro Einnahmen durch Miete, Pacht und Schenkungen. Dazu kommen noch die Gelder des Landes für die Bezahlung des Museumspersonals. Insgesamt verfügen die Landesmuseen über 59 Stellen. Derzeit sind 65 Personen in den Museen beschäftigt, einige davon in Teilzeit. Zudem werden pro Jahr rund 57 Saisonskräfte eingestellt.

Die Besucherzahlen die sich 2006 auf 703.074 belaufen, sind nur ein Indiz für die Leistungen der Landesmuseen. Die Museen nehmen ihren kulturellen Auftrag auch im Bereich der Vermittlungsqualität, der Aufarbeitung lokaler Geschichte, der Forschung und der Veröffentlichung von Publikationen wahr.

Höhepunkte im vergangenen Jahr waren die Chachapoya-Ausstellung im Archäologiemuseum, die nur in Bozen und in Wien gezeigt wurde, die Ausstellung „Orient all inclusive“ im Touriseum, die jetzt von Triest übernommen wurde und die Schlangenausstellung im Naturmuseum. Im Mai 2006 gab es eine internationale Auszeichnung für das Touriseum. Es wurde zum „European Museum of the Year“ nominiert.

Die Landesmuseen haben 2006 auch ein umfangreiches Angebot an didaktischen Aktionen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen angeboten. Es gab 6991 Führungen, 17 Sonderausstellungen und 298 zusätzliche Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops oder Kurse. Die Museen präsentieren sich kinder-, familien- und urlauberfreundlich sowie barrierefrei. Für Schulklassen und Lehrer wurden eigene Führungen und Veranstaltungen organisiert.

Neben der Organisation von Ausstellungen und Veranstaltungen mischen die Landesmuseen auch im wissenschaftlichen Bereich mit. So sind auch 2006 wieder zahlreiche Publikationen und Studien erschienen. Diese befassen sich beispielsweise mit den Frauen in Ladinien, mit der Kühltechnik für den Mann aus dem Eis oder mit der Flora in Südtirol. Zudem wurden wissenschaftlich relevante Tagungen wie jene zur zoologische und botanischne Forschung in Südtirol oder jene der naturwissenschaftliche Museen in Italien im Naturmuseum abgehalten. Im Touriseum lief eine Studie zur Besucherforschung. Bei der bisher größtene Biodiversitätsstudie über Flora und Fauna in Südtirol „Habitat Schlern“ wurden drei für Südtirol neue Tierarten nachgewiesen. Im Rahmen eines Interreg-III-Projekt wurde auch die Studie über Fledermäuse im Alpenraum weitergeführt.

Die Landesmuseen haben es sich zudem zur Aufgabe gemacht, auch das kulturelle Erbe Südtirols zu erschließen und zwar durch unterhaltsame Veranstaltungen wie das Bergmannfest in Ridnaun oder Schlossfest Touriseum aber auch durch Ausstellungen und Publikationen wie beispielsweise jene zur Traube und zum Wein in der Religion oder zu den Votibildern in St. Georgen usw. Erschlossen wurde z.B. auch das Fotoarchiv von Erika Groth-Schmachtenberger.

Daneben wurden in den Museen auch wichtige Bauarbeiten in Angriff genommen, wie die Sicherung der historischen Minen, der Bau des neue Arbeitsstollen für Schulklassen im Bergbaumuseum Ridnaun und das neue Nautilusaquarium im Naturmuseum.

Zu den Zielen der Landesmuseen in den kommenden Monaten gehört es, mit dem gleich bleibendem Budget durch gemeinsame Marketingaktionen die Bekanntheit der Landesmuseen bei Einheimischen und Gästen zu erhöhen und eine positive emotionale Bindung zur Südtiroler Kulturgeschichte herzustellen.

Neben der Bilanz mit den Besucherzahlen der einzelnen Museen haben Landesmuseenpräsident Bruno Hosp. Landesmuseenkoordinator Othmar Parteli und die Museumsdirektoren Angelika Fleckinger, Vito Zingerle, Alexandra Untersulzner, Josef Pahl, Paul Rösch und Stefan Planker heute, 31. Jänner, auch die gemeinsame Webseite der Landesmuseen präsentiert. Unter der Adresse http://www.landesmuseen.it/ gibt es in den Landessprachen Deutsch, Italienisch sowie auf Englisch gibt sie einen Überblick über die Körperschaft der Landesmuseen. Eine Version auf Ladinisch folgt in den nächsten Wochen.

Neben Informationen über Inhalte, Verwaltungsstruktur und Zuständigkeiten in der Zentrale der Landesmuseen bietet die Webseite auch aktuelle Meldungen. Sowohl Pressemeldungen als auch der gemeinsame Veranstaltungskalender aller Landesmuseen können zu jeder Uhrzeit online abgerufen werden.

Ein wichtiges Gestaltungsprinzip der Seite war die Dachfunktion der Landesmuseen. Die Seite verbindet deshalb auch direkt mit den einzelnen Landesmuseen.

SAN