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Lass die Bücher los – Bookcrossing in Südtirol im Rahmen des Lesefrühlings 07

LPA - Ab Donnerstag, 1., bis zum 8. März können alle Südtirolerinnen und Südtiroler im Rahmen des „Lesefrühlings 07“ ausgediente Bücher verschenken. Die landesweite und sprachgruppenübergreifende Aktion nennt sich „Lass die Bücher los“ und bezieht sich auf das inzwischen weltweit erfolgreiche „Bookcrossing“-Konzept.

Die Spielregeln in Südtirol sind denkbar einfach: Auf die Innenseiten der „los gelassenen“ Bände schreiben deren Ex-Besitzer ihren Namen und ihre E-Mail-Adresse oder ihre Telefonnummer. Dann werden die Bücher mit grünen Schleifen markiert und an öffentlichen Orten wie Zügen oder Postämtern deponiert. Wer „los gelassene“ Bücher findet, kann diese behalten oder – nach dem Lesen – an andere weitergeben. Leser können „gefundene“ Bücher auch rezensieren und ihre Kommentare dem Erstbesitzer, etwa via E-Mail, zukommen lassen.

Das „Bookcrossing“ wurde 2001 vom US-Amerikaner Ron Hornbaker erfunden. Inzwischen haben weltweit mehr als 518.500 Mitglieder über 3,5 Millionen Bücher registriert und „in die Freiheit entlassen“. In Deutschland gibt es rund 34.500 „Bookcrosser“, die über 264.000 Bücher registriert haben. Der „offene“ Buchclub ist im vergangenen Jahr auch in Italien angekommen. In Mailand waren am 11. November 1700 Bücher von italienischen „Bookcrossern“ in Straßenbahnwagen deponiert worden. In der Freien Universität Bozen ist in den vergangenen Jahren ein vergleichbares Projekt entwickelt worden: „prendere o lasciare“ nennt sich die Verschenk-Aktion dort.

Das Prinzip von „Bookcrossing“ ist simpel: Anstatt Bücher zuhause im Regal verstauben zu lassen, werden sie in die „Wildnis“ ausgesetzt. Die internationale „Bookcrosser“-Community ist im Internet organisiert. „Bookcrosser“ legen die mit einer Bookcrossing-Identitätsnummer (BCID) versehenen Bücher auf eine Parkbank oder ins Café und vermerken den Auslegeort auf der Website www.bookcrossing.com. Dort erscheinen die Bücher damit als „freigelassen“. Wer das Buch dann einsammelt, nimmt es mit nach Hause, meldet das ebenfalls der „Bookcrosser“-Homepage und, so der Idealfall, entlässt es nach der Lektüre wieder in die Freiheit. Wo es auf seinen nächsten Finder wartet. Informationen unter www.bookcrossing.com, www.bookcrossing.de (Deutschland), www.bookcrossing-italia.com (Italien) oder www.lesefruehling.it (Südtirol).

Am Südtiroler Projekt „Lass die Bücher los“ sind die öffentlichen Bibliotheken in St. Ulrich und Auer beteiligt. Interne „Bookcrossing“-Aktionen finden im Realgymnasium „Albert Einstein“ in Meran, in der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ in Brixen, in der Mittelschule „Röd“ in Bruneck, in der Handelsoberschule Bruneck, in der Grundschule Salurn und in der Grundschule „Dr. Karl Domanig“ in Sterzing statt. Das Pädagogische Institut für die italienische Sprachgruppe hat eine eigene, auf Jugendzentren, Schulen und Stadtteilbibliotheken beschränkte, „Bookcrossing“-Variante erarbeitet, die ebenfalls am 1. März 2007 startet.

jw