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Chinesische Schreibmaschine ab 10. Mai in Bozen zu sehen

LPA - "China liegt nah" hieß in den 60-er Jahren ein Film und entsprechend könnte man heute sagen „China kommt immer näher". Nicht nur aufgrund der Häufigkeit, mit welcher das asiatische Land in den nationalen und lokalen Medien auftaucht, sondern vor allem deshalb, weil China im Herbst 2007 im Mittelpunkt einer großen Veranstaltung im Kulturzentrum Trevi in Bozen steht. Als Vorgeschmack auf die Ausstellung gibt es im Kulturzentrum Trevi ab 10. Mai 2007 eine chinesische Schreibmaschine zu bestaunen.

Die chinesische Schreibmaschine ist ab 10. Mai im Kulturzentrum Trevi in Bozen zu bestaunen

Die Schreibmaschine, die ab 10. Mai im Kulturzentrum Trevi zu sehen ist, war für kurze Zeit in Verwendung, um den chinesischen Teil der italo-chinesischen Zeitschrift "Catai" zu setzen. Die Zeitschrift war aus einer Zusammenarbeit des Instituts für chinesische Sprache und der Gemeinde Venedig, anlässlich einer Partnerschaft zwischen Venedig und Suzhhou, der Stadt der 6000 Brücken, die Marco Polo in seinen Reiseberichten nennt, entstanden.

Um auf der Maschine zu schreiben, verschob der Setzer den Arm der Maschine vertikal sowie horizontal und positionierte den Auslegerarm über dem Hämmerchen mit dem ausgewählten Schriftzug. Drückte man den Zug nach unten, so wurde dieses Schriftzeichen aus der Zelle gehoben, auf das Farbband gepresst und somit auf das eingespannte Blatt Papier gedruckt.

Der Teller mit den Hämmerchen war in 2450 Zellen unterteilt, die wiederum in sechs Sparten zusammengefasst waren. Ursprünglich enthielt eine solche Schreibmaschine die gebräuchlichsten Schriftzeichen, welche je nach Häufigkeit des Gebrauchs vom Zentrum nach außen angeordnet waren. Diese Anordnung war auch auf eine große Tafel gedruckt, welche dem Setzer zur Verfügung stand. Das gesamte Set bestand aus drei fixen zentralen Einheiten, während weitere drei Einheiten mit auswechselbaren Schriftzeichen aus zusätzlichen Sets bestückt wurden.

Um diese Schreibmaschine zu gebrauchen, musste der Setzer über eine hervorragende Kenntnis der chinesischen Sprache verfügen und außerdem über ein gutes Gedächtnis und viel Geduld, da die Setz-Zeiten ziemlich lang waren.

Hergestellt wurde die Maschine vermutlich Ende der Siebziger Jahre in Schanghai. Sie wurde vom Institut für Chinesisch an der Fakultät für Sprachen und Fremdsprachen der Universität Ca' Foscari im Jahr 1982 angekauft und dem Kulturzentrum Trevi nun zur Verfügung gestellt.

Die chinesische Schreibmaschine soll eins Vorgeschmack auf die große China-Ausstellung im Kulturzentrum Trevi in diesem Herbst sein. Unter dem Motto "Cina – West of California?" (China –Westen von Kalifornien) wird es ab 19. Oktober 2007 einen Monat lang zahlreiche Veranstaltungen zum Thema „China“ geben. U.a. sind Fotografien und Videoinstallationen in der breit gefächerten Ausstellung "Ansichten aus China" zu sehen. Umrahmt wird die Ausstellung "Ansichten aus China" von einer Reisereportage von Massimiliano Fusari und einer Portraitgalerie vom Fotografen Giovanni Melillo über die in Südtirol lebenden Chinesen. Begegnungen, Konferenzen, Projektionen und Workshops begleiten die Ausstellung. Bis zum Beginn der Ausstellung "China – West of California?" wird im Foyer des Kulturzentrums Trevi rückwärts gezählt. Tag für Tag sind auf einem Bildschirm Nachrichten, Kuriositäten, Gedenktage, Traditionen und Alltagsleben aus China zu erfahren.

Die Kulturinitiative entstand aus der Zusammenarbeit des Landesamtes für italienische Kultur und des Landesamtes für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen und fügt sich in ein Programm ein, dessen Ziel die Annäherung an die Kultur und die Sprache anderer Völker ist. Dieses Anliegen tragen die beiden Ämter seit mehreren Jahren voran. Das Landesamt für Kultur mit dem großen Projekt "Auf dem Weg zu neuen Kulturen" und das Landesamt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen mit Projekten wie "Afaq", "Russisch? Das Land des Feuervogels spricht zu dir" und  "Saudade", um nur die Letzten zu nennen.

SAN

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