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Neue Veröffentlichung zur Todesursache von Ötzi: Mann aus dem Eis schnell verblutet

LPA - Eine neue Veröffentlichung im „Journal of Archaeological Science“ zur Todesursache des Mannes aus dem Eis vermeldet die Universität Zürich. Radiologische Untersuchungen eines italienisch-schweizerischen Forschungsteams mit einer neuen Generation von Computertomografen lassen den eindeutigen Schluss zu, dass der weltweit berühmte Mann aus dem Eis binnen weniger Minuten durch Verbluten gestorben ist. Auch das National Geographic Magazin wird in seiner Juli-Ausgabe darüber berichten.

Bisherige Abbildungen der Computertomographie ließen die Position der Silex-Pfeilspitze in der Schulter von Ötzi deutlich erscheinen. Aber es war bis dato nicht klar, ob der Pfeil eine Hauptschlagader (arteria subclavis) des Mannes aus dem Eis verletzt hatte. Als Todesursache wurde deshalb bislang angenommen, Ötzi sei langsam verblutet.

Das Radiologen-Forscherteam mit Patrizia Pernter und Paul Gostner aus Bozen, Franz-Josef Rühli von der Universität Zürich und dem Pathologen und Konservierungsbeauftragen von Ötzi, Eduard Egarter Vigl, untersuchte den Mann aus dem Eis am Regionalkrankenhaus in Bozen in einem neuen Mehrschicht-Computertomographen, der die Darstellung in 0,75 mm dünnen Schichten ermöglicht. Darauf ist die Verletzung der Arterie durch die Pfeilspitze zweifelsfrei zu erkennen. Damit dürfte die Todesursache des Mannes aus dem Eis nun definitiv geklärt sein.

 „Mit der radiologischen Untersuchung und einer 3-D-Rekonstruktion konnte nachgewiesen werden, dass die Schlagader des linken Armes (Arteria subclavia) von Ötzi durch die Pfeilspitze verletzt wurde und es zu einer schweren Blutung gekommen ist“, erklärt Egarter Vigl. Damit sei laut Egarter Vigl auch die Todesursache klar, da in der medizinischen Literatur einzelne Berichte vorliegen, dass die Verletzung der Arteria subclavia nur für eine kurze Zeit (wenige Minuten) überlebt werden kann, wenn nicht ein gefäßchirurgischer Eingriff sofortige Hilfe bringt. „Todesursache ist somit ein Blutungsschock durch inneres und äußeres Verbluten nach Verletzung der Arteria subclavia links“, erläutert der Pathologe.

SAN