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Archäologische Funde und Grabungen in Gufidaun vorgestellt

LPA - Die archäologischen Funde, die in den vergangenen 20 Jahren in der Gemeinde Klausen und besonders in der Fraktion Gufidaun gemacht worden sind, wurden heute (Montag, 11. Juni) in Gufidaun durch Denkmalpflege-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und die zuständigen Landesarchäologen vorgestellt. Dabei kündigte die Landesrätin an, dass auch die im ersten Halbjahr dieses Jahres gefundenen archäologischen Stücke bald in die Dauerausstellung im Hohen Haus integriert werden sollen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden in der Klausner Fraktion Gufidaun immer wieder archäologische Fundstücke entdeckt. Als besonders bedeutend bezeichnen die zuständigen Archäologen Lorenzo Dal Ri und Umberto Tecchiati vom Landesamt für Bodendenkmäler die jüngsten Funde unterhalb des "Hohen Hauses" nahe der ehemaligen Feuerwehrhalle.

Dort wurden die Reste zweier Häuser aus der Jüngeren Eisenzeit (500 bis 100 v. Chr.) entdeckt, die auf einer bereits in der Bronzezeit (1000 v. Chr.) genutzten Fläche errichtet wurden. Auf derselben Fläche wurden Überreste von Gebäuden gefunden, die aus der Zeit kurz vor der Übernahme des Alpenraums durch die Römer stammen (16/15 v. Chr.). Dieser Zeitraum, so betonten bei der heutigen Vorstellung in Gufidaun die Archäologen, sei in Südtirol kaum durch archäologische Zeugnisse dokumentiert, daher sei auch diese Grabungsschicht aus wissenschaftlicher Sicht nicht zu unterschätzen.

Landesrätin Sabina Kasslatter Mur heute in Gufidaun auf den "nicht leichten Stand der Denkmalpflege" hin, besonders jener, die sich mit Archäologie befasse und mit archäologischen Grabungen. Sie befinde sich fast zwangsläufig zwischen den Stühlen denkmalschützerischer Verpflichtungen, ökonomischer Möglichkeiten und wirtschaftlicher Interessen. "Denkmalpflege kann auf Dauer jedoch nur erfolgreich sein", so die Landesrätin, "wenn sie von einem breiten Konsens getragen ist. Denn kulturelles Erbe gehört uns allen, und letztlich ist auch jeder einzelne dafür mitverantwortlich." Außerdem wies Kasslatter Mur auf die kulturpolitische Bedeutung des Fundes hin, denn nur die Kenntnis um die eigenen Wurzeln ermögliche Verwurzelung. 

Landesrätin Sabina Kasslatter Mur kündigte auch an, dass auf Initiative des Landesamtes für Bodendenkmäler die im ersten Halbjahr dieses Jahres gefundenen historischen Stücke in die Dauerausstellung im Hohen Haus integriert und damit für die Allgemeinheit zugänglich gemacht würden.

Bei der heutigen Vorstellung in Gufidaun waren neben der Denkmalpflege-Landesrätin und dem Chefarchäologen des Landes, Lorenzo Dal Ri, der gebietsmäßig zuständige Landesarchäologe, Umberto Tecchiati, die Fraktionsvorsteherin von Gufidaun, Brigitte Messner, sowie die Grabungsleiterin Margherita Feltrin anwesend.

jw