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LRin Kasslatter Mur hat Ausstellung in Barcelona eröffnet

LPA – Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur hat gestern, Donnerstag, 14. Juni, gemeinsam mit dem katalonischen Kulturminister Joan Manuel Tresserras i Gaju und dem Direktor des "Museu d'Història de Catalunya", Jaume Sobrequés i Callicó, in Barcelona die Ausstellung "Legionari" eröffnet. Südtirol war außerdem durch Landesrat Werner Frick, Landeskonservator Helmut Stampfer sowie durch Kultursponsor Michael Seeber vertreten.

LRin Kasslatter Mur mit dem katalonischen Kulturminister Joan Manuel Tresserras i Gaju.

Das Südtiroler Landesarchiv hat mit dem Fotobestand des Südtiroler Spanienlegionärs Willi Schrefler eine Ausstellung zum Spanischen Bürgerkrieg entworfen, die seit gestern im "Museu d'Història de Catalunya" von Barcelona gezeigt wird. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur hat die Fotoschau gestern gemeinsam mit ihrem katalonischen Amtskollegen im Museum für katalonische Nationalgeschichte in Barcelona eröffnet. Bei ihrer Eröffnungsrede sagte die Landesrätin, dass mit dieser Ausstellung die bisherigen Kontakte zwischen Südtirol und Katalonien auch auf den Kultursektor ausgeweitet worden seien. "Beide Länder sind überzeugt von ihrer Autonomie. Diese Gemeinsamkeit kann sowohl Südtirol als auch Barcelona bei der Weiterentwicklung des jeweiligen Status helfen. Ich hoffe, dass diese Ausstellung nur ein erster Schritt hin zu einem vertieften Austausch ist", so die Landesrätin.

Die Ausstellung "Legionari" besteht aus etwa 100 der rund 7000 Bilder des Fotobestands des Meraners Wilhelm Schrefler. Schrefler, Jahrgang 1905, war einer derjenigen Südtiroler, der sich mit dem faschistischen System unter Benito Mussolini arrangierte hatte und der 1937 mit 50.000 bis 70.000 anderen italienischen Freiwilligen in den Spanischen Bürgerkrieg zog. Schrefler, der sich später Willi Sandri nannte, war jedoch kein gewöhnlicher Soldat, sondern interessierte sich für viel mehr als nur den Krieg. Er war ein begeisterter und technisch versierter Fotograf, der die spanischen Kriegsjahre von 1937 bis 1939 im Bild festhielt.

Die Fotosammlung wurde vor drei Jahren dem Südtiroler Landesarchiv übergeben. Dort nahm sich der Historiker Andrea Di Michele des Bestandes an und erkannte bald, dass es sich dabei um eine lückenlose Dokumentation des Spanischen Bürgerkriegs handelt. Das "Museu d'Història de Catalunya" in Barcelona bekundete vor zwei Jahren großes Interesse an einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Südtiroler Landesarchiv. Di Michele hat nun zusammen mit Historikern des katalanischen Museums eine Ausstellung entworfen. Die Fotografien aus dem Schrefler-Bestand beschreiben den Weg der italienischen Truppen durch den Spanischen Bürgerkrieg. Alle Etappen des Krieges, von der Landung der Division "Littorio" in Cadiz 1937 bis zum Triumphzug in Madrid 1939, werden dargestellt.

Bei der Eröffnung ebenfalls mit dabei Michael Seeber, der Chef des Sterzinger Unternehmens Leitner, durch dessen Kultursponsoring die Ausstellung erst ermöglicht worden ist. Seeber kannte Schrefler persönlich, war dieser bis zu seinem Tod doch für die Sterzinger Kurverwaltung tätig. Seebers Unternehmen hat in Barcelona einige Aufstiegsanlagen verwirklicht und für den Firmenchef selbst war es ein Anliegen, durch die Finanzierung der Ausstellung die Gemeinsamkeit zwischen Südtirol und Barcelona hervorzuheben.

Die Fotoausstellung wird nun bis Ende September in Barcelona und danach wahrscheinlich in weiteren spanischen Städten gezeigt. Im Herbst wird eine zweite Version der Schau an der Universität  Bozen zu sehen sein. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog entstanden. Pünktlich zur Eröffnung in Barcelona erscheint die Publikation in katalanisch, spanisch und englisch, im November wird eine zweisprachige, deutsch-italienische Version des Kataloges zur Ausstellung in Bozen erscheinen.

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