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Sexualpädagogik: Über Verhütung reden - Zur Verantwortung erziehen

LPA - In Südtirol besteht Handlungsbedarf in Sachen Sexualerziehung. Die Jugendlichen haben früher Geschlechtsverkehr als in der Vergangenheit, aber ihr Wissen um Verhütung und Risikovermeidung ist unzureichend und lückenhaft. Seit kurzem gibt es in Südtirol eine Plattform für Sexualpädagogik, Träger sind das Landesamt für Jugendarbeit und das deutsche Schulamt.

Eine 2004 durchgeführte Jugendstudie zeigt deutlichen Handlungsbedarf in Südtirol. Ein Fünftel der Jugendlichen verhütet beim ersten Geschlechtsverkehr nicht. Riskante Methoden der Empfängnisverhütung sind ebenso verbreitet wie ein Mangel an Wissen um den Körper von Frau und Mann sowie über Fruchtbarkeit und Verhütung, gleichzeitig legen die Jugendlichen eine besorgniserregende Risikobereitschaft an den Tag. Die kürzlich eingerichtete Plattform für Sexualpädagogik veranstaltete am 31. Oktober in der Europäischen Akademie einen Workshop für ausgebildete Sexualpädagogen zum Thema Empfängnis und Verhütung.  

Referentin war die international anerkannte Fachfrau Anke Erath, Mitarbeiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln. Sie stellte nicht nur Verhütungsklassiker wie Pille, Kondom und Spirale, sondern vor allem die mittlerweile weit verbreiteten neueren Produkte wie Hormonpflaster oder Dreimonatsspritze vor. Auf Wirkungsweise, Vorteile und Nebenwirkungen wurde ebenso eingegangen wie auf eine pädagogisch sinnvolle und einfühlsame Vermittlung der Notwendigkeit von Verhütung.

Verantwortliche Sexualpädagogik hat den ganzen Menschen im Blickfeld und setzt es sich zum Ziel, die jungen Menschen in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Die Jugendlichen sollen in ihrer Wahrnehmungs- und Beziehungsfähigkeit gefördert und zu einem achtsamen und mündigen Umgang mit der eigenen Sexualität befähigt werden.

Die Südtiroler Plattform für Sexualpädagogik macht es sich zur Aufgabe, aktuelle Entwicklungen im Bereich der ganzheitlichen Sexualpädagogik aufzugreifen und den in der Jugendarbeit bzw. in der Schule tätigen Sexualpädagogen weiterzugeben. Sie setzt im schulischen und außerschulischen Bereich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene gerichtete Initiativen und Projekte um. Träger der Plattform sind das Landesamt für Jugendarbeit und das Deutsche Schulamt.

 

 

nd