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LRin Kasslatter Mur: "Sonntag als Ruhetag einhalten"

LPA - Anlässlich der bevorstehenden Eröffnung eines Einkaufszentrums am Brenner und der nahenden Adventszeit mit seinen verkaufsoffenen Sonntagen warnt Familien- und Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur vor einer neuerlichen Ausweitung der Sonntagsöffnungen der Geschäfte. Im Fremdenverkehrsland Südtirol würden ohnehin schon sehr viele Erwerbstätige auch sonntags arbeiten. Der Sonntag solle zur Erholung und für das Zusammensein mit der Familie reserviert sein, meint die Landesrätin.

 „Für die große Mehrheit bedeutet der Sonntag eine notwendige Erholungspause nach den arbeitsreichen Wochentagen“, unterstreicht die Landesrätin, „ein willkommenes Gegenstück zur Hektik und Betriebsamkeit des Alltags, ein wichtiges Zeitfenster für Ruhe, menschliche und familiäre Werte.“ Die Ausweitung der Arbeitszeit zugunsten der Freizeit wirke sich nicht nur psychisch sondern auch gesundheitlich auf die Menschen negativ aus, so Kasslatter Mur.

Der Sonntag sei über seine christlich-religiöse Bedeutung hinaus auch ein Tag der Gemeinschaft, der das Zusammenleben präge – und zwar abseits von Konsum und totaler Liberalisierung. Wenn der Sonntag zu einem normalen Arbeitstag für alle werde, sei die gesamte Gesellschaft von den Auswirkungen betroffen, ist Kasslatter Mur überzeugt.

„Die derzeit diskutierte Einkaufsfreiheit an sieben Tagen belastet hauptsächlich weibliche Handelsangestellte und deren Familien, sowie kleine BetriebsinhaberInnen“, kritisiert die Landesrätin und weist darauf hin, dass sich „das Geld, das den Menschen für Einkäufe zur Verfügung steht, ja nicht vermehrt und der ökonomische Profit von Sonntagsöffnungen trotz des zusätzlichen Druckes auf die arbeitende Bevölkerung fraglich ist.“

Ein Angriff auf den arbeitsfreien Sonntag rechne sich also wirtschaftlich kaum, wirke sich aber kulturell und sozial verheerend aus, meint Kasslatter Mur. Durch Sonntagsarbeit werde unsere Gesellschaft einer der wenigen Möglichkeiten beraubt, Gemeinsamkeit zu erleben und Kraft zu schöpfen, sagt die Kultur- und Familienlandesrätin.

SAN