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Gemeindejugendreferenten tagten in Neumarkt

LPA - Der Sprache der Jugend entlehnt, ist das Motto "Was geht ab?", unter dem die Fachtagung der Gemeindejugendreferenten am vergangenen Wochenende in Neumarkt stand. Veranstalter waren das Landesamt für Jugendarbeit, Gemeindenverband, Jugendring, die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste AGJD und das Netzwerk der Jugendtreffs- und zentren Südtirols n.e.t.z.

Gemeindejugendreferenten-Tagung in Neumarkt

Jugendlichen in Südtirol steht ein dichtes Netz an Einrichtungen und Anlaufstellen zur Verfügung. Gute Rahmenbedingungen auch für die Zukunft zu sichern, war eines der Ziele der Fachtagung, an der am vergangenen Wochenende über hundert Gemeindejugendreferenten, Bürgermeister und Mitarbeiter in der Jugendarbeit teilgenommen haben. In Referaten und Workshops wurden Perspektiven für die Förderung der Jugendarbeit aufgezeigt, konkrete Maßnahmen und Programme erarbeit und über Rahmenbedingungen für zukünftige Entwicklungen diskutiert.

Eröffnet wurde die Tagung im Jugend- und Kulturzentrum „POINT“ durch LRin Sabina Kasslatter Mur und dem Präsidenten des Gemeindenverbandes, Arnold Schuler. Der Jugendarbeit sei es gelungen, als wesentlicher Teil des Bildungssystems zu punkten, weil in den Jugendorganisationen, Jugenddiensten und Jugendzentren in vorbildlicher Weise verschiedene Generationen zum Wohle junger Menschen zusammenarbeiteten und Verantwortung übernähmen, erklärte Landesrätin Kasslatter Mur. „Die Jugendarbeit schafft Voraussetzungen dafür, dass junge Menschen die notwendigen Fähigkeiten entwickeln, um ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten und zu mündigen und verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern unseres Gemeinwesens heranzuwachsen", so die Jugendlandesrätin.

Das Engagement der Gemeinden für die Jugend und in der Jugendarbeit hob Gemeindenverbandspräsident Schuler hervor. Er dankte für die Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Trägern und versicherte den Jugendorganisationen die Unterstützung der Gemeinden.

Auf das „Produktive Chaos, Komplexität und Potentiale der Jugendarbeit“ ging Benedikt Sturzenhecker von der Fachhochschule Kiel im Hauptreferat ein. Er zeigte eine ganze Reihe Entwicklungsleitlinien für die Jugendarbeit auf. Dabei forderte er, dass der junge Mensch als autonome und soziale Persönlichkeit stets im Mittelpunkt stehen müsse und Jugendgruppen als Gemeinschaften von gleichberechtigten, in ihrer Unterschiedlichkeit verbundenen Mädchen und Buben zu sehen seien: „Jugendliche in der Jugendarbeit sind mündig teilnehmende Subjekte und nicht unmündige Erziehungsobjekte.“ Deshalb müsse Jugendarbeit Vielfalt eröffnen und Integration schaffen, sie müsse so frei sein, wie möglich und so strukturiert, wie nötig, so Sturzenhecker, "sie muss offen sein und doch Profil haben und sie hat nur einen Bestimmer, die Kinder und Jugendlichen selbst, und viele Kooperationspartner". Das mache die Komplexität von Jugendarbeit aus, betonte der Referent.

Über gemeindeorientierte Sucht- und Gewaltprävention und die Beteiligung von Kindern sowie über gute Kooperationen wurde in der Folge in sieben Workshops diskutiert. Dabei setzten sich die Jugendreferenten mit der Frage auseinander, wie ausländische Jugendliche in das Gemeindeleben eingebunden werden können. Sie offene Jugendarbeit, ihre Möglichkeiten und Grenzen, war ebenso ein weiteres wichtiges Tagungsthema wie das Ehrenamt und die Jugendkultur.

Mit der Definition von Schwerpunkten für künftige Veranstaltungen wurde die Tagung abgeschlossen. "Denn eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Veranstaltung war die Erfahrung, dass es sehr wichtig ist, miteinander zu arbeiten, weil der stetige, partnerschaftliche und wertschätzende Dialog aller Partnern – freie Träger, Gemeinden und Land – das Geheimnis des Erfolges ist", meinte LRin Kasslatter Mur abschleißend.

jw

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