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LRin Kasslatter Mur zur PISA-Studie: Leseförderung großgeschrieben

LPA - Auf den Stellenwert der Leseförderung weist Kultur- und Familienlandesrätin Sabina Kasslatter Mur im Zusammenhang mit den gestern veröffentlichen Ergebnissen der PISA-Studie hin: "Leseförderung und damit Sprach- und Kommunikationsförderung beginnt mit dem Leben, daher setzt auch unsere Leseförderung dort an."

Südtirols Schule hatte sich bei der PISA-Vergleichsstudie 2003 einen Weltmeistertitel in der Lesekompetenz geholt. Bei der Vergleichsstudie 2006, deren Ergebnisse gestern vorgestellt wurden, ist Südtirol in diesem Bereich zwar aus dem Weltmeisterrang verdrängt worden und von 544 auf 502 Punkte etwas zurückgefallen, liegt aber immer noch im Spitzenfeld. Dabei muss berücksichtigt werden, dass das Spektrum der teilnehmenden Schulen um die Haus- und Landwirtschaftsschulen, die Berufsschulen (Lehrlinge) und die ladinischen Schule beachtlich erweitert wurde, ebenso die Anzahl der getesteten Südtiroler Schüler, die mit über 2000 im Jahr 2006 gegenüber 2003 verdoppelt wurde.

"Was das Leseverständnis angeht, gehört Südtirols Schule zu den zehn Besten der PISA-Studie", so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Dies komme nicht von ungefähr, betont die Landesrätin. Vielmehr stehe auch eine gezielte Leseförderung dahinter. Neben der Schule sei besonders die Arbeit der Bibliotheken wertvoll und immer vielfältiger. Durch eigene Maßnahmen setze außerdem die Landeabteilung für Familie und Kultur wesentliche Akzente. Autorenlesungen, Buch- und Medientage, Fortbildungsveranstaltungen seien nur einige davon. "Das schlechtere Abschneiden der Buben im Testbereich Leseverständnis bei PISA 2003 war Anlass für geschlechtsspezifische Leseförderung", erklärt die Landesrätin.

Mit besonderem Nachdruck verweist sie allerdings auf zwei neue Initiativen zur Leseförderung vom Lebensbeginn an: Die eine betrifft die verstärkte Leseförderung an den Kindergärten, bei der anderen handelt es sich um das Projekt "Bookstart -Babys lieben Bücher". Im Rahmen dieses Projektes erhalten sechs Monate alte Babys ein erstes Bücherpaket, ein zweites folgt, sobald das Baby eineinhalb Jahre alt ist. Dadurch sollen das Vorlesen und gemeinsam Lesen in der Familie angeregt, die Freude am Buch geweckt und die Voraussetzung für eine bestmögliche Sprachentwicklung geschaffen werden.

Das Projekt „Bookstart - Babys lieben Bücher" wurde vom Familienbüro in Zusammenarbeit mit den Bibliotheksämtern der deutschen und der italienischen Landeskulturabteilung und im Austausch mit ähnlichen Projekten in England, Deutschland und Italien entwickelt und wird seit 2007 in Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbetrieb Südtirol, den Hebammen, Bibliotheken, Eltern-Kind-Zentren und Kinderärzten umgesetzt. "Die Lese- und damit die Bildungsförderung unserer Kinder stellt eine nachhaltige Investition in die Zukunft dar", ist Landesrätin Kasslatter Mur überzeugt.

jw