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Angebliches Schülermobbing in Villanders: LH Durnwalder schreibt Ministern

(LPA) Hohe Wellen schlägt das angebliche Mobbing einer Schülerin italienischer Muttersprache in der Grundschule Villanders. Nachdem es Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage geworden und von Regionenministerin Linda Lanzillotta nur unzureichend dementiert worden war, hat Landeshauptmann Luis Durnwalder nun noch einmal an Lanzillotta und Unterrichtsminister Giuseppe Fioroni geschrieben.

Es war die Abgeordnete Michaela Biancofiore gewesen, die den angeblichen Mobbingfall ins italienische Parlament gebracht hatte. Bildungslandesrat Otto Saurer hatte daraufhin den Fall an der Grundschule von Villanders überprüfen lassen und die Stellungnahmen von Schule und Lehrpersonen eingeholt. Sie wurden Regionenministerin Lanzillotta übermittelt, damit diese sie in ihrer Beantwortung der parlamentarischen Anfrage berücksichtigen konnte. "Leider sind unsere Argumente nur zum Teil wiedergegeben worden, noch dazu versehen mit einigen Anmerkungen, die wir als Landesregierung nicht teilen können", so Landeshauptmann Durnwalder.

Er hat deshalb erneut ein Schreiben an Lanzillotta und Unterrichtsminister Fioroni gerichtet, um den Sachverhalt noch einmal in aller Deutlichkeit zu schildern. "Zunächst war es uns wichtig klarzustellen, dass das 'Mobbing', unter dem die Schülerin angeblich so sehr gelitten habe, weder den Lehrpersonen noch dem Direktor gegenüber je erwähnt worden ist und auch die Lehrpersonen haben nie derartiges feststellen können", so Durnwalder.

Nicht unwidersprochen bleibt auch die Aussage Lanzillottas, wonach der "Fall" Ausdruck von "geringer Multikulturalität und sprachlicher Vielfalt" in Villanders sei. "In all unseren Dörfern wird mehrheitlich deutsch gesprochen, und zwar schon seit Jahrhunderten", so der Landeshauptmann. "Villanders bietet da keinerlei Ausnahme, sondern fügt sich nahtlos in dieses Bild", erklärt Durnwalder. Noch einmal unterstreicht er auch, dass die Schülerin nicht etwa gezwungen gewesen sei, aufgrund des angeblichen Mobbings die Schule zu wechseln. Vielmehr habe sie regelgerecht die Grundschule in Villanders abgeschlossen und sich danach an der Mittelschule eingeschrieben.

Schließlich stellt Durnwalder in seinem Schreiben klar, dass die von Lanzillotta in ihrer Antwort im Parlament gemachte Aussage, wonach der "Mobbingfall" auch mit dem Verbot des Immersionsunterricht zu tun habe, das von "der Mehrheitspartei gewünscht" sei, schlichtweg falsch sei. "Richtig ist vielmehr, dass der mehrsprachige Unterricht vom Autonomistatut nicht vorgesehen ist, nachdem darin das muttersprachliche Prinzip festgeschrieben ist", schließt der Landeshauptmann.

chr