Aktuelles

LR Mussner und SAL Verra zu 60 Jahren paritäische ladinische Schule

LPA - Am 27. August 1948 wurde die Verordnung von Minister Guido Gonella veröffentlicht, mit der das paritätische Schulmodell der Grundschule in Gröden und im Gadertal geboren wurde. “In den vergangenen 60 Jahren wurde, auch mithilfe der Autonomiebestimmungen, alles unternommen, um für die Ladiner die Schule zu schaffen, die ihren Bedürfnissen entspricht“, unterstreichen Schul- und Ladinerlandesrat Florian Mussner und Schulamtsleiter Roland Verra, die sich bei allen im Schulbereich Tätigen für ihre wertvolle Arbeit bedanken.

Ein erster Entwurf für eine paritätische ladinische Schule stammt von einer Gruppe von Bürgern aus Schule und Verwaltung, die sich 1945 in Pikkolein zusammengesetzt hatten, um eine Lösung für die besonderen Anliegen der ladinischen Schule zu finden. 1948 schaffte dann die Verordnung von Minister Gonella die Grundlage für den paritätischen Unterricht in den Grundschulen in Gröden und Gadertal. „Es gab viel Kritik und auch viele Diskussionen rund um das paritätische Schulmodell, doch in den vergangenen 60 Jahren ist es klar gelungen, die Vorteile dieses Systems auszuschöpfen und mithilfe der Landesautonomie noch besser auf die Bedürfnisse der ladinischen Schule anzupassen“, sagen Landesrat Mussner und Schulamtsleiter Verra. Durch das zweite Autonomiestatut konnte das Schulmodell, das die zwei unterrichteten "Hauptsprachen" Deutsch und Italienisch zu gleichen Teilen und Ladinisch als Behelfssprache verwendet, auch auf die Mittel- und Oberschule ausgedehnt werden, so Mussner und Verra.

In den vergangenen 60 Jahren habe sich im Bereich ladinische Schule viel getan: „Spezialprogramme wurden erstellt, eine eigene Aus- und Weiterbildung und extra Ranglisten für die Lehrer wurden eingeführt, neue Schul- und Bildungsstrukturen wurden gebaut, eigene diadaktische Materialien wurden erstellt und auch ein eigener Verwaltungsdienst mit Evaluationsstelle wurde geschaffen“, zählen Mussner und Verra auf. „Nicht zu vergessen ist natürlich der große Einsatz aller im Schulbereich Tätigen. Durch ihren Idealismus und ihre Kreativität ist aus der ladinischen Schule das geworden was sie heute ist, ein Beispiel gelebter Mehrsprachigkeit, um das wir vielerorts beneidet werden“, sagen Mussner und Verra, die sich bei dieser Gelegenheit bei allen bedanken, die im Schulsektor gearbeitet haben und noch dort arbeiten.

SAN