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Victor Hugo Paz Alvarez: Peruanische Werte für Südtirol

LPA – Victor Hugo Paz Alvarez, genannt Ichu, ist der Vorstand von Chaupe, einem Dorf in der peruanischen Andenregion Ankash. Zur Zeit ist Ichu, der als Professor in Rom und Genf lehrt, in Südtirol. Heute (2. September) hat er in einer Pressekonferenz mit dem Landesrat für italienische Schule von den Werten seines Volkes erzählt. Im November startet er eine Vortragsreihe an Südtiroler Schulen.

Chaupe ist eines von sechs Dörfern auf 2500 Meter Höhe in den peruanischen Anden. Erst seit 2006 gibt es Strom, die Wasserversorgung und die medizinische Versorgung jedoch gestalten sich immer noch schwierig. Er sei allerdings nicht nach Südtirol gekommen, um Almosen oder andere finanzielle Mittel zu erbeten. Dies betonte Ichu mehrfach auf der heutigen Pressekonferenz mit dem Landesrat für italienische Schule.

Ichu erklärte, dass er gekommen sei, um von den Werten seines Stammes zu erzählen und die Südtiroler zum Nachdenken zu bewegen. Es seien dies Werte des Friedens, des unbewaffneten Konfliktes und der Achtung der Natur durch ein ständiges Geben und Nehmen. Besonders letzteres könne, laut Ichu, auch Südtirol dienen, um beispielsweise den Tourismus zu stärken. "Betretet die Erde, als wolltet ihr sie streicheln, denn auch sie atmet", so Ichus Aufruf.

"Der kulturelle Werteaustausch ist uns ein großes Anliegen.", erklärte der Landesrat für italienische Schule. Deshalb wird im November ein Projekt starten, in dessen Rahmen Ichu in verschiedenen Schulen Vorträge über das Leben in seinem Dorf halten wird. "Es ist wichtig, dass wir unserer Jugend vermitteln, dass es außerhalb der unseren auch noch andere wichtige Kulturen gibt. Es darf in den Schulen keinen Ethnozentrismus geben", so der Landesrat weiter.

An Südtirol gefalle ihm besonders das Leben mit den Bergen, so Ichu. Es gleiche jenem in seinem Dorf Chaupe. "Ich würde mich freuen, wenn es eine Partnerschaft zwischen Südtirol und Chaupe geben könnte", sagte er. Der Landesrat begrüßte diese Idee. Nach der Pressekonferenz traf Ichu mit der Direktorin des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten, Elisabeth Spergser, zusammen, um die Möglichkeiten einer solchen Partnerschaft und anderer Projekte zu besprechen. Das Amt zeichnet für die Entwicklungszusammenarbeit des Landes verantwortlich.

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