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Arztpraxen im Vergleich - Buchvorstellung am 1. Oktober

LPA - Mit dem ärztlichen Alltag und der ärztlichen Praxis der vergangenen zwei Jahrhunderte haben sich Südtirols Landesarchiv und das Institut für Geschichte der Universität Innsbruck im Rahmen eines Interreg-IIIA-Projektes in den vergangenen Jahren beschäftigt. Ein Ergebnis der Forschungsarbeit, der Band "Arztpraxen im Vergleich: 18.-20. Jahrhundert" wird am 1. Oktober 2008 im Landesarchiv in Bozen vorgestellt.

Der Arzt Franz von Ottenthal war über 50 Jahre (1847 bis 1899) als Allgemeinmediziner in Sand in Taufers tätig. Seine Arbeit als Arzt dokumentierte er in knapp 250 Heften mit über 87.000 Krankengeschichten. Diese "Historiae Morborum" zählt zu den umfassendsten Dokumentationen historischer Arztpraxen in Europa. Sie steht im Mittelpunkt des mehrjährigen gemeinsamen Forschungsprojekts des Südtiroler Landesarchivs und des Instituts für Geschichte der Universität Innsbruck, das in diesem Jahr abgeschlossen wurde.

Dabei wurde die umfangreiche Dokumentation aufgearbeitet und einer Datenbank erfasst. So ist sie für eine breite wissenschaftliche Öffentlichkeit zugänglich. Dies ist deshalb von Interesse, da sie den Gesundheitszustand einer ländlichen, in einem geographisch und wirtschaftlich benachteiligten Raum lebenden Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg dokumentiert und darüber hinaus wertvolle Informationen zur Sozialgeschichte des Tauferer Tales beinhaltet.

Der in der Schriftenreihe des Südtiroler Landesarchivs erschienenen Band "Arztpraxen im Vergleich: 18.–20. Jahrhundert“ umfasst erste Ergebnisse des Forschungsprojektes sowie einen Vergleich mit ärztlichen Praxen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien. Der Buchband wird

am Mittwoch, 1. Oktober 2008
um 17.30 Uhr
am Sitz der Landesabteilung Denkmalpflege, Ansitz Rottenbuch, Armando-Diaz-Straße 8, Bozen

durch die zuständige Kulturlandesrätin, die Direktorin des Südtiroler Landesarchivs, Christine Roilo, die Innsbrucker Universitätsprofessorin Elisabeth Dietrich-Daum und Marion Maria Ruisinger vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Erlangen vorgestellt.

jw