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„Für Freiheit, Wahrheit und Recht!“ - Symposion auf Schloss Tirol ab 13. 11.

LPA - Besondere Akzente zum Gedenkjahr 1809-2009 setzt das Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol. Anhand der Biografien und des Werks der Tiroler Intellektuellen Joseph Ennemoser und Jakob Philipp Fallmerayer wird die Entwicklung Tirols von 1809 bis 1848 nachgezeichnet: in einer großen Ausstellung und zuvor, vom 13. bis zum 15. November, im Rahmen eines internationalen Symposions.

Wissenschaftler unterschiedlicher Forschungszweige werden sich von Donnerstag, 13. November, bis Samstag, 15. November, ein Stelldichein auf Schloss Tirol geben. Im Rahmen eines internationalen Symposions mit dem Titel „Für Freiheit, Wahrheit und Recht!“ werden sie über jüngste Forschungsergebnisse und Blickweisen auf zwei Tiroler Emigranten und Intellektuelle und deren Zeit werfen: den Rabensteiner Hirtenbub und späteren Medizinprofessor, Joseph Ennemoser (1787-1854), und den Eisacktaler Bauernsohn und späteren Orientspezialisten, Jakob Philipp Fallmerayer (1790-1861). Die Tagung wird

am Donnerstag, 13. November 2008
um 17 Uhr
auf Schloss Tirol

eröffnet. Für Organisation und Leitung des Symposions zeichnen Museumsdirektor Siegfried de Rachewiltz und Ellen Hastaba von der Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m. b. H. verantwortlich. Die Tagung ist öffentlich zugänglich und soll in der Folge in einem Tagungsband dokumentiert werden. 

Mit der Tagung stimmt das Landesmuseum Schloss Tirol auf das Jubiläumsjahr 2009 ein, für das eine groß angelegte Sonderausstellung zum selben Thema „Für Freiheit, Wahrheit und Recht!“ geplant ist. Thema der Ausstellung ist die kulturhistorische und gesellschaftliche Entwicklung Tirols von den Freiheitskämpfen über den Vormärz bis zur Nationalversammlung in der Paulskirche und dem Frankfurter Parlament.

Diese Geschichte wird anhand der Biografien Ennemosers und Fallmerayers nachgezeichnet, die beide aus ihrer Welt ausbrechen: Ennemoser wird Arzt, sucht Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation der bäuerlichen Bevölkerung, betätigt sich selbst publizistisch; Fallmerayer, Lehrer, Historiker und Erforscher der Welt des Vorderen Orients, schreibt viel für Zeitungen, dem in der Mitte des 19. Jahrhunderts wesentlichen Medium der Meinungsbildung. Beide vertreten politisch einen liberalen Standpunkt in Opposition zu den vorherrschenden konservativen Strukturen, die sie von ihrem gemeinsamen Wohnort München aus kritisch beobachten. Beide engagieren sich auch politisch: Ennemoser kämpft als Geheimschreiber Andreas Hofers in den Tiroler Freiheitskämpfen mit; Fallmerayer sitzt 1848 als Abgeordneter im Frankfurter Parlament. 

jw