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Gelmini-Schulreform: Landesbeirat der Schüler nimmt Stellung

(LPA) Mitbestimmung, Öffentlichkeitsarbeit und eine Überarbeitung der Schülercharta sind die Ziele, die der Landesbeirat der Schüler (LBS) weiter verfolgen wird. Trotz des Wechsels an der Spitze - von Hannes Niederkofler zu Georg Kofler - werde man die begonnene Arbeit fortführen, wurde gestern (12. November) bei der Vollversammlung des LBS entschieden. Dabei nahm der LBS auch Stellung zur Schulreform.

Trotz der Wechsel war sich die Vollversammlung des LBS einig, die im letzten Jahr angestrebten Ziele auch in diesem Schuljahr zu verfolgen. "Wir haben im letzten Jahr sehr gute Arbeit geleistet und sind mit vielen unserer Anliegen auf offene Ohren gestoßen", so Juri Berlanda, stellvertretender Vorsitzender des LBS. Zudem wolle man verstärkt auf die Zusammenarbeit mit dem italienischen und dem ladinischen Landesbeirat setzen. "Wir könnten unsere Arbeit abstimmen und die Anstrengungen bündeln", so der neue LBS-Vorsitzende Kofler, der überzeugt ist, dass alle von einer Zusammenarbeit profitieren könnten.

Neben den Jahreszielen ging es gestern auch um die staatliche Schulreform, die vom LBS abgelehnt wird: "Mit dieser Reform werden 40 Jahre des Kampfes für eine bessere und sozial gerechtere Schulbildung zunichte gemacht", so der LBS. Italien könne es sich nicht leisten, in Wissenschaft und Ausbildung zu sparen. Solche Einsparungen würden sich langfristig in ein Defizit umwandeln. "Unterm Strich bleibt nur ein niederes Bildungsniveau, vor allem in den ärmeren Schichten der Bevölkerung", so der LBS. In Zeiten ungewisser Zukunft solle jedes zukunftsträchtige Kapital, besonders die Bildung aller Bevölkerungsschichten, gefördert werden.

"Auch finden wir es übertrieben, glauben zu wollen, dass man trotz einer Kürzung der Wochenstunden, einer Aufstockung der Schülerzahl in den Klassen, sowie einer Reduzierung des Unterrichtspersonals, den Schülern denselben Unterrichtsstoff beibringen könne", heißt es in der Stellungnahme. Der LBS macht darin zudem darauf aufmerksam, dass dies die dritte Schulreform in rund zwei Jahren sei. "In dieser raschen Folge ist es unmöglich eventuelle Verbesserungen durch die Reformen überhaupt noch zu erkennen", so der LBS, der zudem kritisiert, dass es an der Information der Schüler über die Reform mangle, und zwar auch darüber, in welchen Bereichen Südtirol selbst bestimmen könne und welche Aspekte der staatlichen Reform auch die Südtiroler Schule betreffen würden.

chr