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Gatterer-Preis - LRin Kasslatter Mur: Ängste in Offenheit verwandeln

(LPA) Die Ängste der Bürger vor dem Unbekannten anderer Kulturen und Sprachen in Offenheit und Solidarität zu verwandeln - Dies sei die Hauptaufgabe der Gesellschaft, vor allem aber des Journalismus', betonte heute (25. November) Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur anlässlich der Verleihung des Claus-Gatterer-Preises in Wien. Bekommen hat ihn die "Kurier"-Journalistin Margaretha Kopeinig.

Journalistin geehrt: LRin Kasslatter Mur mit Gatterer-Preisträgerin Kopeinig (3.v.l.) und Jury-Mitgliedern (Foto: LPA/Kurier)

Land Südtirol, Gemeinde Sexten und Österreichischer Journalistenclub verleihen gemeinsam den Claus-Gatterer-Preis, der Journalisten zugedacht wird, die ihrem Handwerk kritisch und sozial engagiert nachgehen. In diesem Jahr wurde Margaretha Kopeinig mit dem Preis ausgezeichnet. Sie leitet das Europaressort der Tageszeitung "Kurier" und zeichne sich - so die Jury - dadurch aus, dass sie das Thema Europa differenziert und abseits der gängigen Klischees behandle. Kopeinig verfolge "ein Schreiben, das deklarierten Werten folgt, das die Person der Schreibenden in den Hintergrund rückt und einer gesellschaftlichen Vision folgt", so Landesrätin Kasslatter Mur in ihrer Rede bei der heutigen Preisverleihung in Wien.

"Um wie viel leichter wäre es, in den Chor der Europakritik einzustimmen, Minderheiten als Auslaufmodelle zu beschreiben, die Vorbehalte und Vorurteile gegenüber allem, was wir nicht kennen, auszubauen, statt ihnen die Grundlage zu entziehen?", fragte sich die Landesrätin, die in der künftigen Behandlung von Minderheiten in Europa einen Gradmesser für die Qualität der Gemeinschaft sieht. Es gehe darum, anderen Kulturen und Sprachen offen gegenüber zu treten, anstatt sich vor ihnen zu fürchten. Und es sei auch Aufgabe der Journalisten, den Bürgern Ängste vor dem Unbekannten zu nehmen. "Dabei wird die Zivilcourage die wichtigste Eigenschaft sein, die es bei Bürgerinnen und Bürgern zu stärken gilt", so Kasslatter Mur.

Gatterer-Preisträgerin Kopeinig sieht die Landesrätin auf diesem Weg als Beispiel, wie es auch der Namensgeber des Preises selbst gewesen sei. Was Claus Gatterer über sein Heimatland geschrieben habe, sei "schonungslos aber konstruktiv für die, die an der Rolle Südtirols in einem Europa der Regionen arbeiten wollen", betonte Kasslatter Mur. Gatterer habe in seinen Artikeln und Büchern "vorweggenommen, was wir heute klarer sehen", so die Kulturlandesrätin heute in Wien.

chr

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