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11. Tag der Chronisten

LPA - Rund hundert Chronisten trafen heute (Mittwoch, 3. Dezember) im Palais Widmann in Bozen zum 11. Südtiroler Chronistentag zusammen. Im Mittelpunkt stand die Arbeit der Bezirkschronisten. Veranstaltet wird der jährliche Chronistentag vom Südtiroler Landesarchiv.

Rund hundert Chronistinnen und Chronisten nahmen am heutigen 11. Tag der Chronisten teil

Chronik als Form der Geschichtsschreibung hat ihre Wurzeln in der Antike. Es geht dabei um das chronologische Festhalten von Ereignissen. Ihren Höhepunkt erlebte die Chronik im Mittelalter.

Wenn man heute von Chronisten spricht, so handelt es sich meist um Personen, die auf Ortsebene oder für Vereine arbeiten. Sie halten das Zeitgeschehen in ihrem Dorf oder ihrer Heimatgemeinde fest und sind häufig ehrenamtlich im Einsatz. "Sie liefern das Fleisch, auf das Historiker zurückgreifen", würdigte beim heutigen Chronistentag die Direktorin des Ressorts für Kultur, Denkmalpflege und Familie Karin Dalla Torre die Tätigkeit der Chronisten.

Der jährliche Chronistentag, der vom Südtiroler Landesarchiv nun schon zum elften Mal veranstaltet wurde, bietet Südtirols Chronisten Weiterbildung und Austausch. Christine Roilo, die vor einem Jahr Josef Nössing an der Spitze des Landesarchivs abgelöst hat, verwies auf die Absicht des Landes, die Tätigkeit der Chronisten weiter zu unterstützen: "Wir wollen mit der Professionalisierung des Ehrenamtes fortfahren und werden im kommenden Jahr themenzentrierte Weiterbildung anbieten."

Im Bereich der Chronistenarbeit setze das Landesarchiv auf die bewährte Zusammenarbeit auf Gesamttiroler Ebene und ziele auf eine verstärkte Miteinbeziehung der italienischen Sprachgruppe ab. Rolio verwies darauf, dass auch Chronisten vor neuen Herausforderungen (sprich neuen Arbeitsweisen und Technologien) stünden. Dies seien jedoch im Netzwerk - eine der Stärken des Chronistenwesens - zu bewältigen.     

Im Mittelpunkt des Chronistentages stand heute der Bezirkschronist. Ihm komme die Rolle eines "Knotenpunkts im kulturellen Netzwerk der Chronisten" zu, so Ressortdirektorin Karin Dalla Torre. Über Aufgaben und die neuen Arbeitsweisen der Bezirkschronisten referierte Helmut Hörmann, seines Zeichens Landeschronist im Bundesland Tirol. 

Über die Tätigkeit in den verschiedenen Bezirken und über die Aufbewahrung von Schriftstücken und Fotos konnten sich die rund hundert Chronisten aus allen Teilen des Landes an Infoständen unterrichten.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen steht am Nachmittag ein Besuch durch den neu restaurierten Dominikanerkreuzgang mit Landeskonservator Leo Andergassen auf dem Programm. 

jw

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