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Italienisches Schulamt organisiert Ausstellung zur Judenverfolgung

(LPA) Fast zwei Monate lang wird in der Stadtgalerie am Bozner Dominikanerplatz eine Ausstellung zu sehen sein, die der Judenverfolgung in Italien gewidmet ist. Der Startschuss zur Ausstellung, die vom Italienischen Schulamt organisiert wird, fällt am 12. Februar.

In den von Faschismus und Nationalsozialismus dominierten Ländern Europas waren die Jahre von 1933 bis 1945 für die jüdische Bevölkerung Jahre des Schreckens. Zunächst aller ihrer Bürgerrechte beraubt, wurde ihnen danach auch das Recht auf Leben abgesprochen. Die Folge: Konzentrationslager, Gaskammern, Holocaust. In Italien wurden die Juden zunächst bereits im faschistisch dominierten Königreich verfolgt (bis 1943), später in der faschistischen Rumpfrepublik systematisch in die Vernichtungslager deportiert.

Diesen beiden Phasen der Judenverfolgung in Italien von 1933 bis 1945 ist die Ausstellung des Italienischen Schulamts gewidmet, die mit der Unterstützung der Kulturabteilungen des Landes und der Stadtgemeinde Bozen sowie der Pädagogischen Institute und der Jüdischen Kultusgemeinde in Meran nach Bozen geholt worden ist. Anhand von Zeitdokumenten zeichnet die vom CDEC (Fondazione Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea) realisierte Ausstellung die Judenverfolgung in Italien nach, wobei sowohl die allgemeinen Aspekte als auch Einzelschicksale ins Blickfeld gerückt werden.

Mit Hilfe der Arbeitsgruppe "Geschichte und Region" wurde die Ausstellung um lokalhistorische Bezüge ergänzt, nachdem Juden auch in Südtirol als Teil des faschistischen Italien und danach der Operationszone Alpenvorland verfolgt worden sind. Gewidmet ist die Ausstellung der 1940 in Bozen geborenen Olimpia Carpi, die als jügstes Opfer der Judenverfolgung
in Südtirol nach Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich 1944 ermordet worden ist.

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 12. Februar, um 18.00 Uhr, danach ist sie bis 4. April in Bozen zu sehen. Für Schulklassen werden kostenlose Führungen in italienischer und in deutscher Sprache angeboten. Vormerkungen unter 0471 977855.

chr