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Publikation über Eingliederung von Schülern mit Migrationshintergrund

LPA - Um junge Menschen mit Migrationshintergrund erfolgreich in Schule und Gesellschaft zu integrieren, bedürfe es vieler kleiner Schritte. Dabei sei im Netzwerk vorzugehen, mit Geduld und Respekt vor der jeweils anderen Kultur und Sprache. Dies sind die Kernaussagen, mit denen heute (4. Februar) an der Grundschule Gries in Bozen der Projektbericht des Pädagogischen Instituts "Schritt für Schritt" vorgestellt wurde.

Um die Integration ausländischer Schüler geht es im 19. Projektbericht des Pädagogischen Instituts, der heute vorgestellt wurde

Immer mehr ausländische Schülerinnen und Schüler, also Schüler, die nicht italienische Staatsbürger sind, besuchen Schulen in Südtirol. Waren es laut Landesstatistikinstitut ASTAT im Schuljahr 1991/92 noch zwei Schüler je tausend, so stieg diese Zahl bis zum Schuljahr 2006/07 auf 56 je tausend Schüler an. Dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und sie in zukunftsweisende Bahnen zu lenken, darum ist das Land Südtirol über die Bildungsressorts und Bildungseinrichtungen bemüht. Besonderer Wert wird dabei auf das Lernen aus der Praxis gelegt, erfolgreiche Projekte sollen Öffentlichkeit erhalten. Dies gilt auch für das heute an der Grundschule Gries durch Schulamtsleiter Peter Höllrigl, PI-Direktor Rudolf Meraner und Herausgeberin Herta Goller vorgestellte Buch "Schritt für Schritt".

Als große gesellschaftliche Herausforderung, aber auch als neue Chance bezeichnete Schulamtsleiter Peter Höllrigl die Zunahme von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an den Schulen in Südtirol. Neue pädagogische Konzepte seien gefragt. Dass sich Südtirols Schulgemeinschaft bereits eine gewisse Kompetenz im Bereich der Integration von Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund angeeignet habe, beweise die nun vorliegende Publikation. Ein besonderes Anliegen sei die strukturierte und kontinuierliche Sprachförderung. Dazu bedürfe es der Netzwerkarbeit. Eine wichtige Rolle spielten dabei Sprachenzentren und kulturelle Mediatoren, so der Schulamtsleiter.

In dem als Projektbericht des Pädagogischen Instituts erschienenen Buch "Schritt für Schritt" zeigt Herausgeberin Herta Goller auf, dass es vieler kleiner Schritte und der Zusammenarbeit aller Beteiligten bedürfe, um Eingliederung mit Erfolg zu krönen. Sie spricht sich für ein achtsames und geduldiges Vorgehen aus, bei dem der Respekt vor der jeweils anderen Kultur und Sprache Voraussetzung ist.

Die langjährige Mitarbeiterin der Beratungsstelle für Eingliederung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund am Deutschen Schulamt hat in "Schritt für Schritt" Projektberichte aus allen Schulstufen gesammelt. Die Berichte stammen von Personen, die mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Herkunft arbeiten. In der 53-seitigen Publikation finden sich zudem Beispiele fruchtbringender Elternarbeit, interkulturelle Projekte sowie eine Ideenbörse und Buchtipps. "Schritt für Schritt" ist im Folioverlag erschienen.

jw

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