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Von 16. bis 26. April Ausstellung über archäologische Grabungen in Kastelruth und Seis

LPA - In der Mittelschule "Leo Santifaller" in Kastelruth veranstaltet das Amt für Bodendenkmäler der Landesabteilung Denkmalpflege zwischen 16. und 26. April eine außergewöhnliche Ausstellung der in Kastelruth und Seis gemachten archäologischen Funde. Am 16. und 27. April sind zwei Vorträge geplant.

Die Grabungen, die vom Landesamt für Bodendenkmäler in den Jahren 2007 und 2008 am "Grondlboden" in Kastelruth durchgeführt worden sind, haben Reste einer Siedlung aus der späteren Jungsteinzeit (4000 v.Chr.) zu Tage gebracht. Dank der feuchten Bedingungen befinden sich die Fundstücke in einem guten Zustand. "Vor allem konnten Reste aus bearbeitetem Holz, etwa Bretter und Pfähle geborgen werden, die zu den ältesten bisher in Südtirol bekannten Fundstücken zählen", erklärt Umberto Tecchiati vom Landesamt für Bodendenkmäler.

Mit einem diesen Fundstücken gewidmeten Vortrag wird Tecchiati am kommenden Donnerstag, 16. April, um 20.00 Uhr, in der Mittelschule "Leo Santifaller" in Kastelruth die offizielle Eröffnung der Ausstellung vornehmen, die vom Landesamt für Bodendenkmäler im Schulgebäude eingerichtet wird. Sie soll der Bevölkerung und allen Interessierten die archäologischen Funde der vergangenen Jahre in Kastelruth und Seis näher bringen.

Die Ausstellung "Archäologische Grabungen in Kastelruth und Seis" ist bis zum 26. April geöffnet und kann während der Öffnungszeiten der Schule besichtigt werden. Neben den Funden aus Kastelruth werden jene aus Seis zu sehen sein. In der Zone "Rungger Egg" wurde dort eine Kultstätte aus der Eisenzeit mit einem Brandstock für Tieropfer freigelegt. Es ist eine der wenigen komplett erhaltenen Fundstätten des Alpenraumes.

Über diese Fundstätte berichten Professor Paul Gleirscher, Direktor des Kärntner Landesmuseums in Klagenfurt, und der Archäologe Hans Nothdurfter, der die Ausgrabungen leitete, als er beim Landesamt für Bodendenkmäler tätig war, im Rahmen eines Vortrages am Montag, 27. April, um 20.00 Uhr, im Kulturhaus von Seis. Die zwei Experten sind Autoren einer Schrift über die Ausgrabungen.

Zu sehen sein werden auch die Funde der Grabungen, die während der Arbeiten zur Errichtung von Wohnbauten in Seis gemacht wurden. Dabei kamen Zeugnisse einer Siedlung aus der früheren und mittleren Bronzezeit zu Tage. Besonders interessant ist die Mauer einer Befestigungsanlage, auf deren Spitze um 1400 v.Chr. der Schädel einer Jugendlichen hinterlassen worden war.

cs