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Fachhochschulen: Arbeitsgruppe begutachtet Schweizer Modell

(LPA) An den Grundlagen zur Einrichtung von Fachhochschulen in Südtirol arbeitet derzeit eine eigens von der Landesregierung eingesetzte Arbeitsgruppe. Sie hat sich nun an der Fachschule für Landwirtschaft Fürstenburg getroffen und sich dort von einem Fachmann das Schweizer Modell erläutern lassen.

Die Fachhochschulen-Arbeitsgruppe samt Schweizer Gast: (v.l.) Peter Duregger, Peter Wieser, Annamaria Corradi, Stefan Walder, Monika Aondio und Walter Gufler

Nachdem die Fachhochschulen ein neues Angebot in Südtirols Bildungslandschaft sind, verschafft sich die Arbeitsgruppe unter der Führung von Peter Duregger, Direktor der Landesabteilung deutsche und ladinische Berufsbildung, zunächst einen Überblick über das Fachhochschulsystem in angrenzenden Regionen. An der Fürstenburg war das Schweizer Modell an der Reihe, das Peter Wieser, Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Fachhochschule Ostschweiz, vorgestellt hat. Er betonte, dass sich das Schweizer Bildungssystem durch einen hohen Grad an Durchlässigkeit auszeichne. Jeder Bildungsabschluss biete die Möglichkeit, in den Arbeitsmarkt einzutreten oder den Bildungsweg fortzusetzen, bis hin zum Universitätsabschluss. Dies  unabhängig davon, ob sich jemand in der Oberstufe für eine allgemein- oder eine berufsbildende Schule entscheidet.

Fachhochschulen, so Wieser, müssten sich den Herausforderungen des globalisierten Bildungswettbewerbs stellen, gleichzeitig aber auch die Erhaltung der kulturellen Identität garantieren. Sie müssten eine berufsfeldorientierte Ausbildung und eine anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung gewährleisten. Um dies zu erreichen, sei eine enge Abstimmung mit Politik und Wirtschaft notwendig. "Erstes Ziel muss sein, die Nachfrage nach spezialisierten Fachkräften von Seiten der Wirtschaft zu erfüllen", so der Schweizer Experte.

In der Arbeitsgruppe stimmte man mit Wieser überein, dass die Fachhochschulen für die Volkswirtschaft wichtig würden, wenn sie innovative Projekte vorantreiben, mit der Wirtschaft zusammenarbeiten, praxisbezogene Lösungen anbieten und den Transfer von Know-How an die Betriebe gewährleisten. "Der Einblick in das Schweizer Fachhochschulsystem hat bestätigt, dass die Erhöhung der Durchlässigkeit und die Gleichwertigkeit der Schulsysteme eine wichtige Voraussetzung sein wird, um auch in Südtirol Fachhochschulen errichten zu können", heißt es aus der Arbeitsgruppe.

chr

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