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Projektbericht "Sprachliche Bildung im Kindergarten" vorgestellt

LPA - Wie kann dem sprachlich immer komplexeren Kindergarten-Alltag erfolgreich begegnet werden? Antworten darauf gibt ein neuer Projektbericht aus dem Pädagogischen Institut mit dem Titel "Sprachliche Bildung im Kindergarten". Vorgestellt wurde der Projektbericht am heutigen Donnerstagnachmittag (21. Mai) im Bozner Kindergarten St. Johann.

Wie Landesrätin Sabina Kasslatter Mur diesbezüglich hervorhebt, komme der sprachlichen Bildung in unseren Kindergärten im Sinne eines lebenslangen Prozesses eine wesentliche Bedeutung zu, sie müsse deshalb von Anfang an gestärkt werden. Sie freue sich, schreibt die Landesrätin für deutsche Schule und Kultur, dass das im Jahre 2002 von ihr eingeleitete Projekt zur Förderung der sprachlichen Bildung so erfolgreich verlaufen sei. Besorgte Eltern aus Bozen und dem Unterland hätten sich damals an sie gewandt und das Überhandnehmen der italienischen Sprache und Kultur in deutschen Kindergärten beklagt. Die hohe Anzahl von zwei- und mehrsprachigen Kindern in den Kindergärten beider Direktionen erforderten es, sich mit den Themen Spracherwerb und sprachliche Bildung intensiver auseinanderzusetzen. Die frühe Kindheit, unterstreicht Kasslatter Mur, gelte als Lebensphase der größten Lernfähigkeit.

Sprachliche Bildung steht im Mittelpunkt der Bildungsarbeit im Kindergarten. Der Spracherwerb ist untrennbar mit der Gesamtentwicklung des Kindes verbunden. Dabei ist die Aneignung von Sprache keineswegs das Ergebnis eines nach inneren Gesetzmäßigkeiten ablaufenden Entwicklungsprozesses, sondern ist vielmehr als ganzheitlicher Lernprozess zu verstehen, den das Kind durch die Auseinandersetzung mit seiner Umwelt mitgestaltet.

Vor dem Hintergrund eines zunehmend sprachlich komplexen Alltags an vielen Kindergärten haben sich die Leiterinnen der Kindergartendirektionen Bozen und Neumarkt, Anna Steger Oberschmied und Beatrix Aigner, für die Ausarbeitung eines Sprachkonzepts für die Kindergärten stark gemacht. Zusammen mit Kindergarteninspektorin Christa Messner wurden ab 2003 vom Land finanzierte und von fünf Projektbegleiterinnen koordinierte Maßnahmen zur Stärkung kindlicher Sprachkompetenzen umgesetzt.  

Einblick in das Konzept dieser sprachlichen Bildungsarbeit in den Kindergärten, dessen Umsetzung und in Praxisbeispiele gibt ein neuer Projektbericht aus dem Pädagogischen Institut (Nr. 16) "Sprachliche Bildung im Kindergarten". PI-Direktor Rudolf Meraner stellte ihn heute gemeinsam mit Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Kindergarteninspektorin Christa Messner vor.

Der Projektbericht aus dem Pädagogischen Institut Nr. 16 "Sprachliche Bildung im Kindergarten - Ein gelungenes Kooperationsprojekt" wurde von den Kindergartendirektionen Bozen und Neumarkt herausgegeben, von Beatrix Aigner und Veronika Fink bearbeitet und wird vom PI an alle Kindergärten und Grundschulstellen verteilt.  

jw