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Berufsbildung vermeldet 13 Prozent Zuwachs bei Einschreibungen

LPA - Mit 7613 Vollzeitschülern und Lehrlingen verzeichnen die deutschen und ladinischen Landesberufsschulen für das Schuljahr 2009/10 ein Einschreibungsplus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nachdem Ende März auch an den Landesberufs- und Fachschulen die Einschreibungen abgeschlossen worden sind, hat nun die deutsche und ladinische Berufsbildung die entsprechenden Zahlen bekannt gegeben.

Die Einschreibungen an den Berufsschulen zeigen, dass auch im kommenden Schuljahr mit einer Zunahme der Schülerzahlen zu rechnen ist. Gegenüber dem Vorjahr sind die Neueinschreibungen für Vollzeitausbildungen an den elf Landesberufsschulen um 490 gestiegen. Das entspricht einem Plus von rund 13 Prozent. Auf diesen Zuwachs müssen sich die Berufsschulen nun vorbereiten: So sind voraussichtlich sieben zusätzliche Klassen zu bilden. Zugelegt haben besonders das Berufsbildungszentrum Bruneck, die LBS "Hellenstainer" in Brixen sowie der "Kaiserhof" in Meran im Bereich von Gastronomie und Hotellerie. Auch im sozialen Bereich wird ein Plus von hundert Vollzeitschülern bzw. Teilnehmenden an den berufsbegleitenden Ausbildungen verzeichnet.

Weiter ansteigend ist auch der Anteil an Schülern und Lehrlingen mit Funktionsdiagnose oder Funktionsbeschreibung (siehe beiliegende Grafik). Im Schuljahr 2001/2002 waren 283 Schüler und Lehrlinge mit individuellen Bedürfnissen an den Berufsschulen eingeschrieben, im Schuljahr 2009/2010 dürften es 893 sein. Dies bedeutet einen zusätzlichen Bedarf an zwölf Lehrpersonen. Ziel sei es, so Abteilungsdirektor Peter Duregger, wenigstens den Standard des letzten Schuljahres zu halten.

Die Beliebtheit der Berufsbildung führt der Abteilungsdirektor nicht zuletzt auf die besonderen Ausbildungsziele zurück: "Die Ausbildung für die einzelnen Berufen verläuft über eine Fachschule oder eine Lehre mit starker Anbindung an die Praxis. Das entspricht der Tradition der deutschsprachigen Länder. Diesem Ziel sind Unterrichtsorganisation und didaktisch-methodische Arbeitsweise im Unterricht zugeordnet." Dieses handlungsorientierte, an Kompetenzen ausgerichtete und an Lernsituationen festgemachte Vorgehen sei von den Berufsschuldirektoren anlässlich ihrer jüngsten Klausur bekräftigt worden, so Duregger. "Die Realisierung des Unterrichts nach Lernfeldern ist irreversibel und ein pädagogischer und didaktischer Arbeitsschwerpunkt in den nächsten Jahren", erklärt der Abteilungsdirektor.

Der stetige Anstieg der Schüler und Lehrlinge bedinge einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand an den Schulen. Diesem sei in den letzten Jahren kaum Rechnung getragen worden, beklagt der Abteilungdirektor, der sich daher für zusätzliche Verwaltungsstellen ausspricht.

jw