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Sonderausgabe der Zeitschrift "Storia e" über Andreas Hofer vorgestellt

(LPA) Heute (22. Mai) wurde im Alten Rathaus in Bozen eine Sonderausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift "Storia e" vorgestellt, sie befasst sich mit der Persönlichkeit des Andreas Hofer und zwei Jahrhunderten zwischen Geschichte und Mythos.

Das Titelblatt der Sonderausgabe

An der Vorstellung von "Storia e" mit dem Titel "Andreas Hofer - Due secoli fra storia e mito" (AH - Zwei Jahrhunderte zwischen Geschichte und Mythos) haben teilgenommen: Christian Tommasini, Landesrat für italienische Schule und Kultur und Landeshauptmannstellvertreter; Milena Cossetto, Direktorin von "Storia e", Journalistin und Historikerin; Elena Farruggia, Verantwortliche des "Projektes Geschichte" am italienischen Pädagogischen Institut und Expertin für Geschichtsdidaktik, sowie die beiden Autoren der Sondernummer Alessandra Zendron, Journalistin und Historikerin, und Christoph Hartung von Hartungen, Oberschullehrer und Historiker.

Die Zeitschrift "Storia e" hat es sich seit ihrer Gründung im Jahre 2003 zum Ziel gesetzt, Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Eltern die Geschichte des Landes zwischen Inn- und Etschtal näherzubringen und damit Vorurteile und Klischees zu überwinden. Herausgegeben vom italienischen Schulamt in Bozen und vom Lab*doc storia/Geschichte, wird die wissenschaftliche Zeitschrift von der Schuldirektorin und Historikerin Milena Cossetto geleitet.

Auf 108 Seiten spüren in der aktuellen Ausgabe die beiden Historiker Christoph Hartung von Hartungen und Alessandra Zendron den Ereignissen des Jahres 1809 und der Persönlichkeit des Andreas Hofer von seiner Geburt am 22. November 1767 bis zu seinem Tod am 20. Februar 1810 nach. Ein Thema ist auch die Rolle der Frauen, die 1809 erstmals an einem bewaffneten Aufstand teilgenommen haben, so etwa Katharina Lanz, Giuseppina Negrelli, Maria Theresia von Sternbach oder Annette von Menz. Neue, zum Teil bisher unveröffentlichte Dokumente bilden die Grundlage für die Beiträge in dieser Sondernummer. So können die kurzen Briefe Andreas Hofers an seine Frau und seinen Bruder gelesen werden sowie sein letzter Brief an Vinzenz von Pühler, den er im Morgengrauen seines Todestages verfasst hat. Nachzulesen in drei Sprachen (Deutsch, Italienisch, Französisch) ist das "Urtheil" zum Tode des Andreas Hofer "mit dem beynamen Barbon ungefaehr 44 Jahre alt, gebürtig von Passegne in Tirol gewesener Wirt, Anfuhrer der tirolesischen Insurgenten". Das Lied "Zu Mantua in Banden" ist mit Noten und in der italienischen, lateinischen und englischen Übersetzung abgedruckt.

In der ansprechend aufgemachten Sondernummer mit vielen Bildern finden sich Kritiken der Geschichtsschreibung in italienischer und deutscher Sprache und Texte von Autoren und Wissenschaftlern des 19. und 20. Jahrhunderts sowie eine Bibliographie. Die Neuerscheinung wird abgerundet durch ein Interview von Alessandra Zendron mit Christoph Hartung von Hartungen über die aktuelle Bedeutung des Helden von 1809.

Im Anhang findet sich ein Ausblick auf weitere Jubiläen, so sind etwa genau 100 Jahre seit dem Bau der Großen Dolomitenstraße vergangen, 90 seit dem Friedensvertrag von Saint Germain, 25 seit dem Tod von Claus Gatterer.

mac

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