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Lehrlingsaustausch über Grenzen hinweg: "xchange" macht's möglich

(LPA) Einen Monat lang nicht nur in einem anderen Betrieb, sondern gleich in einem anderen Land als Lehrling zu arbeiten: Diese Möglichkeit bietet das Arge-Alp-Projekt "xchange" jungen Auszubildenden. All jene, die diese Chance nutzen, sind begeistert - Lehrlinge wie Arbeitgeber.

Von Erfahrungen mit "xchange" begeistert: (stehend, v.l.) Paolo und Richard Franchi, (sitzend) Veronika Lodermeyer und LRin Kaslatter Mur

Ein Lied davon zu singen, weiß etwa die 16-jährige Veronika Lodermeyer aus Bayern, die drei Wochen lang als Gast-Lehrling im Verkauf von "Schönhuber-Franchi" in Bozen gearbeitet hat. "Für mich war es sehr interessant, einen Einblick in den Alltag einer anderen Firma zu bekommen", so die 16-Jährige, die zudem überzeugt ist, dass die lange Abwesenheit von daheim ihr Selbstbewusstsein gestärkt habe. Lodermeyer hat bei ihrem Aufenthalt auch ihr Gastland kennengelernt und dabei festgestellt, dass die Mentalität in Südtirol viel südländischer sei als in ihrer Heimat Bayern. Und: "Alle hier waren sehr freundlich und hilfsbereit", so der Gast-Azubi.

Ein positives Fazit vom Gastaufenthalt der Auszubildenden zieht auch Arbeitgeber Richard Franchi: "Ich werde jeden Arbeitgeber, der mich darauf anspricht, raten, bei 'xchange' mitzumachen", so Franchi. Es sei eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. "Wir denken auch darüber nach, selbst einen Lehrling ins Ausland zu schicken", erklärt der Kaufmann.

Volle Unterstützung bekommt das Arge-Alp-Projekt auch von Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, die sich allerdings mehr Zuspruch erhofft: "'xchange' wird leider viel zu wenig genutzt", so die Landesrätin, die überzeugt ist, dass ein Auslandsaufenthalt Vorteile für Lehrling und Arbeitgeber bringe. "Der Lehrling lernt neue Arbeitsweisen, Produkte und Lieferanten kennen, bringt neue Ideen in die Firma ein und kehrt motiviert vom Austausch zurück", so Kasslatter Mur. 

Im Herbst werden indes zwei Südtiroler Lehrlinge in Bayern und Vorarlberg das Angebot der Arge Alp  nutzen. Koordinatoren vor Ort suchen für den Lehrling den passenden Betrieb, stimmen Ausbildungsziele, Inhalte und Termine ab. Zudem gibt's für den Lehrling während des Auslandsaufenthalts ein Stipendium. Infos zu "xchange" finden sich im Internet (www.xchange-info.net) oder telefonisch bei Sonja Seppi (338 7928710).

chr

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