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Schule: Zusammenarbeit zwischen den ladinischen Tälern verstärken

(LPA) Der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den ladinischen Tälern vor allem im Bereich des Schulwesens stand im Mittelpunkt des Treffens zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Kultur- und Schulwelt aus Buchenstein/La Pliè de Fodom und aus Cortina d’Ampezzo/Anpezo und dem Präsidium des Ladinischen Pädagogischen Institutes in Bozen.

Für eine konkrete Zusammenarbeit im Bereich ihrer Schulen (von links):

Der Präsident des Ladinischen Pädagogischen Institutes Roland Verra betonte bei dem Treffen, dass es bereits in den letzten Jahren eine Zusammenarbeit zwischen den schulischen Einrichtungen in Buchenstein/La Plié und dem Pädagogischen Institut gegeben habe, die es nun auszubauen gelte. Gerade vom ladinischen Landesrat Florian Mussner würden immer wieder Anregungen kommen, auf kulturellem und schulischem Gebiet intensiver zwischen den ladinischen Tälern zusammenzuarbeiten.

Es wurden einige konkrete Vorhaben ins Auge gefasst, die in nächster Zeit umgesetzt werden sollen. So sollen ab sofort alle Fortbildungsangebote des Ladinischen Pädagogischen Institutes auch den Lehrerpersonen aus Buchenstein/La Plié und Cortina d’Ampezzo/Anpezo offen stehen. Weiters sollen alle Schulbücher und Unterrichtsmaterialien für eine entsprechende sprachliche Anpassung unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Vor allem Grund- und Mittelschüler sollten die benachbarten Täler im Rahmen von Ausflügen, Schüleraustausch oder Lehrausgängen besser kennen lernen. Gemeinsame schulische Wettbewerbe im Bereich der ladinischen Sprache sollten das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern. Auch wurde eine Kulturfahrt aller ladinischen Schuldirektoren aus dem Gröden- und Gadertal konkret ins Auge gefasst, um die Schulrealität in den Tälern Buchenstein/La Plié und Cortina d’Ampezzo/Anpezo vor Ort kennen zu lernen. Paul Videsott regte an, man möge nach Möglichkeit die Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen der Grundschule an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen ausbilden lassen. Dadurch würden sie eine gediegene Ausbildung für den Unterricht der ladinischen Sprache erwerben, zudem würde die Ausbildung mehrsprachig erfolgen. Als Sprachwissenschaftler regte Videsott zudem an, die Rechtschreibung des Buchensteiner Idioms etwas zu vereinfachen.

Die Vertreter aus Buchenstein/La Plié und Cortina d’Ampezzo/Anpezo erläuterten die nicht leichte Situation an den Schulen, was den Ladinischunterricht betrifft. Besonders in Cortina d’Ampezzo/Anpezo sei die Situation schwierig, da sowohl die Schulleitung als auch die Kirchenleitung kein großes Interesse zeigen. Auch die Finanzierung für Belange der Minderheitensprache sei von Seiten der Provinz Belluno mehr als bescheiden. Aus diesem Grunde sind sie für jede Unterstützung, sei es in moralischer als auch in finanzieller Hinsicht, sehr dankbar.

mac

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