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Schuljahr 2008/09: Deutsche Schule zieht Bilanz
LPA - Eine positive Bilanz des Schuljahres 2008/09 zogen heute (Freitag, 17. Juli) am Sitz des Deutschen Schulamtes in Bozen Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Peter Höllrigl. "Die Ergebnisse bescheinigen das hohe Niveau der Schulbildung in Südtirol, die sich durch eine hohe Absolventenquote auszeichnet. Die jungen Leute haben mit ihren Leistungen bewiesen, dass sie Herausforderung annehmen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen."
2453 Kandidaten sind in diesem Jahr an den deutschsprachigen Oberschulen zur Abschlussprüfung angetreten, 2425 haben sie bestanden. Das sind 98,86 Prozent. Damit stieg der Anteil um 1,24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 69 Oberschüler haben hundert Hundertstel erreicht (Vorjahr: 72), davon fünf mit Auszeichnung (2008: 3).
Der gesamtstaatliche Trend, wonach in diesem Jahr deutlich mehr Schüler die Matura nicht bestanden haben, sei somit in Südtirol mit weniger als drei Prozent Durchgefallener nicht zu beobachten, freut sich Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur. Dies zeige, so die Landesrätin bei der heutigen Pressevorstellung, "dass der überwiegende Großteil die Prüfung sehr ernst genommen und sich gewissenhaft darauf vorbereitet hat". Allerdings verweis die Landesrätin auf die Berufsbildung, die als zweites Bildungsstandbein in Südtirol eine bedeutende Rolle Spiele. Die Landesrätin lobte die engagierte Bildungsarbeit der Lehrpersonen, die die Jugendlichen auf die Prüfung sehr erfolgreich vorbereitet hätten.
Was die Zulassung zur Abschlussprüfung angeht, so wurde in diesem Jahr erstmals eine insgesamt positive Bewertung (mindestens Notendurchschnitt sechs) inklusive Betragensnote vorausgesetzt. Die neue Regelung hat aber - wie die nur sechs nicht zugelassenen Schüler (Vorjahr 31) beweisen - keine spürbaren Folgen nach sich gezogen. Als Schulguthaben konnten für die letzten drei Schuljahre bis zu 25 Punkte vergeben werden, im vorigen Jahr waren es maximal 20 Punkte. Für das mündliche Prüfungsgespräch hatte die Kommission 30 Punkte zur Verfügung (bisher 35 Punkte).
Die Mittelschul-Abschlussprüfung haben 4159 von 4294 Schülern bestanden, davon allerdings deutlich weniger mit der Höchstbewertung. Verändert hat sich im Vergleich zum Vorjahr auch die Bewertungsverteilung. Dies sei - so die Schullandesrätin - auf die wieder eingeführten Ziffernbenotung zurückzuführen: "Es fällt auf, dass die Note sieben am häufigsten vergeben wurde, ein Zeichen dafür, dass mit ihr anscheinend eine Lücke in der Bewertung (bisher zwischen genügend und gut) gefüllt werden konnte."
Auch an den Mittelschulen war heuer erstmals die positive Benotung in allen Fächern inklusive Betragensnote Voraussetzung für die Zulassung zur Mittelschul-Abschlussprüfung. "An deutschsprachigen Mittelschulen wurden in diesem Jahr genau 2,63 Prozent der Schüler und Schülerinnen nicht zur Abschlussprüfung zugelassen, das sind genau gleich viel wie im Vorjahr", erklärte heute die Landesrätin, "die Neuerung hat sich also nicht negativ ausgewirkt."
Was die Versetzungen an den Oberschulen angeht, so liegt die Anzahl der versetzten Schülerinnen und Schüler (von der 1. bis zur 5. Klasse) mit 10.644 etwas über jener des Vorjahres von 10.491. Nicht versetzte wurden mit 962 genau vier mehr als im Vorjahr. 1834 Schüler müssen Lernrückstände aufholen, vor allem in fachrichtungsspezifischen Fächern wie BWL oder Rechtskunde an Handelsoberschulen und in Mathematik.
Mädchen konnten auch in diesem Schuljahr mehr schulische Erfolge erzielen. "Ich bin stolz auf die Ergebnisse der Mädchen", erklärte dazu die Landesrätin, "wünsche mir aber mehr männliche Lehrpersonen, um den Buben auch in der Schule mehr Bezugspersonen zu geben."
Die Ergebnisse der Schulabschlussprüfungen im Detail sind auf den Seiten des Deutschen Schulamtes unter http://www.provinz.bz.it/schulamt/service/statistische-daten.asp?redas=yes&370_cate_id=11045 einzusehen.
An der heutigen Vorstellung nahmen neben LRin Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Höllrigl auch die Inspektorinnen Erica Fassa und Marta Herbst teil.jw
