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Latsch: Restaurierung des Lederer-Altars abgeschlossen

LPA - In Latsch sind die aufwändigen Restaurierungsarbeiten am Lederer-Altar abgeschlossen worden. Gestern Abend (23. Juli) wurde das restaurierte Prunkstück, das der schwäbische Meisters Jörg Lederer um 1520 geschaffen hat, öffentlich vorgestellt. Gleichzeitig wurde eine Ausstellung sakraler Gegenstände und Messgewänder im Altarraum eröffnet. Die Restaurierungsarbeiten wurden zu 80 Prozent aus dem Denkmalpflegefonds des Landes finanziert.

Die Restaurierung des Lederer-Altars wurde nun abgeschlossen

Die aufwändige Restaurierung des Lederer-Altars wurde vom Grödner Restaurator Helmut Prinoth durchgeführt. Sie umfasst die statische Sicherung und die Gesamtreinigung des Altars. Mit diesen Arbeiten wurden Vorsorgemaßnahmen fortgesetzt, die das Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler bereits 1983 eingeleitet hatte. Das Landesamt hat sich mit einem Zuschuss von 80 Prozent an der Finanzierung der Restaurierungsarbeiten beteiligt.

Bei der gestrigen Vorstellungsfeier im Alten- und Pflegeheim, in dessen Besitz sich der Altar befindet, gab die Direktorin im Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler, Waltraud Kofler Engl, Einblick in die kunsthistorische Bedeutung der Spitalkirche und des Lederer-Altars. Demnach wurde das Spital von Latsch zu Beginn des 14. Jahrhunderts von den Annaberger Grafen gegründet. Die Spitalskirche zum Heiligen Geist ist Teil des gotischen Baus.

Der große spätgotische Flügelaltar mit dem fast sieben Meter hohen Choraltar zählt zu den Hauptwerken des schwäbischen Meister Jörg Lederer. Seine Rückseite schmücken meisterliche Malereien, die Hans-Leonhard Schäuffelin zugeschrieben werden. Das gotische Portal in weißem Marmor ist ein Werk Oswald Furters. Die Freskenzyklen (Jüngstes Gericht, Werke der Barmherzigkeit, Pfingstwunder, Brotvermehrung u.s.w.) wurden in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts von dem aus Latsch gebürtigen Adrian Mair ausgeführt. Die barocke Seitenaltäre und Orgel hingegen stammen aus dem Jahr 1741.

Amtsdirektorin Kofler Engl betonte, dass Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen an den einzelnen Bau- und Kunstdenkmälern zu den Kernaufgaben ihres Amtes gehörten, das in diesem Sinne programmatisch und flächendeckend die Südtiroler Bau- und Kunstdenkmäler pflege. Anlässlich der abgeschlossenen Restaurierung des Ledereraltars hat der "Spitalfond zur Hl. Dreifaltigkeit Latsch", die Trägerorganisation des Alten- und Pflegeheimes, auch eine Ausstellung auf die Beine gestellt: Im Altarraum werden sakrale Gegenstände und Messgewänder aus dem Besitz des Spitalfond gezeigt. Im Anschluss waren in Latsch im Rahmen des "Internationalen Festivals Orgel der Europäischen Orgelakademie Schloss Goldrain" das Ensemble Conductus, Yuzuru Hiranka an der Orgel und die Sängerin Sabina Meyer zu hören.

jw

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