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LR Mussner verbittert über Pfiffe für deutsche und ladinische Grußworte

(LPA) Verwundert und verbittert zeigt sich Ladinerlandesrat Florian Mussner in einer Stellungnahme zu den Pfiffen, die Landeshauptmann Luis Durnwalder gestern (24. August) beim Weltnaturerbe-Staatsakt in Auronzo für Grußworte in deutsch und ladinisch geerntet hat. "Es zeugt nicht von Intelligenz, wenn jemand die regionalen Besonderheiten wie Sprache und Kultur tilgen möchte", so Mussner.

Das Deutsche und Ladinische seien von jeher Teil der Kultur Südtirols, des Trentino und Bellunos gewesen, erklärt Ladinerlandesrat Mussner, der in der Regionalregierung auch für Minderheitenfragen zuständig ist. "Leider hat die Geschichte bewiesen, dass nicht alle bereit sind, dies anzuerkennen, doch sind alle Versuche, die deutsche und ladinische Kultur in den Dolomiten auszulöschen, letztendlich gescheitert", so Mussner.

Gerade die Zuerkennung des Weltnaturerbe-Titels an die Dolomiten sei eine Chance, dass die fünf beteiligten Länder näher zusammenrückten. "Dies nicht zuletzt, um das Natur- und das kulturelle Erbe aufzuwerten, und zwar gemeinsam aber mit Rücksicht auf die Eigenheiten der einzelnen Gebiete", erklärt der Landesrat, der die Botschaft von Staatspräsident Giorgio Napolitano zur Überwindung von Kriegen und Konflikten im Dolomitenraum besonders würdigt. "Gerade in diesem Gebiet hat die Bevölkerung für Überlegenheitsgefühle und Nationalismen bereits einen viel zu hohen Preis gezahlt", so Mussner.

Wenn die Dolomiten sich den Titel eines Welterbes verdienen wollten, dann bedürfe es des Respekts gegenüber den kulturellen Besonderheiten ihrer Bewohner, die es geschafft hätten, ihre Kulturen, Sprachen und Traditionen zu bewahren. "Gerade deswegen bin ich so verbittert über die Pfiffe, die Landeshauptmann Durnwalder für seine deutschen und ladinischen Grußworte geerntet hat, denn schließlich vertritt er als Landeshauptmann eines dreisprachigen Landes alle darin lebenden Volksgruppen", so der Ladinerlandesrat.

chr