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Kultur und Wohlbefinden: LR Tommasini stellt Studie vor

(LPA) Wer an kulturellen Veranstaltungen teilnimmt, fühlt sich besser. Und wer dies in Bozen tut, fühlt sich noch besser als all jene, die im restlichen Staatsgebiet Kultur konsumieren. Dies ist - kurz gefasst - das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini heute (8. September) vorgestellt hat. Er wollte wissen, welchen Effekt kulturelle Investitionen haben.

Misst man die Folgen einer Investition, beschränkt man sich meist auf deren monetären Mehrwert. Bei Investitionen in die Kultur würde dies aber zu kurz greifen. Grund genug für die Landesabteilung italienische Kultur, die Messung der Folgen ihrer Investitionen in den heimischen Kulturbetrieb von einer anderen Seite anzugehen. "Unser Ziel war zu eruieren, welche Folgen diese Investitionen auf die Lebensqualität und das individuelle Wohlbefinden haben", so Landesrat Tommasini. So hat man mit dieser Studie, die Forscher aus Genua, Venedig, Bozen und Mailand auf der Grundlage eines repräsentativen Samples der italienischen Bevölkerung im Lande und eines weiteren in Bozen erstellt haben, auch Neuland betreten.

Die Ergebnisse zeigten zunächst, dass der allgemeine Stand des Wohlbefindens in Bozen höher lag als im restlichen Staatsgebiet. Es zeigte sich zudem, dass der Konsum von Kultur einen direkten Einfluss auf dieses Wohlbefinden hat - auch hier lag der Wert in Bozen höher als der italienische Vergleichswert. "Dieses Ergebnis zeigt, dass Menschen, die mit dem nötigen Rüstzeug versehen sind, um kulturelle Angebote aufzunehmen, davon auch in ihrem Wohlbefinden gestärkt werden, was wiederum einen positiven Einfluss auf den Konsum von Kultur hat", erklärt dazu der italienische Kulturlandesrat.

Interessant ist zudem die Tatsache, dass der individuelle Mehrwert des Kulturkonsums - vor allem von Museen und Konzerte - bei jungen Menschen sogar noch höher liegt als der Schnitt des gesamten Samples. "Dies zeigt, wie wichtig die Sensibilisierung der Jungen für kulturelle Angebote ist, die wir bereits seit Jahren betreiben", so Tommasini, der ein ebenso einfaches wie weitreichendes Fazit aus der Studie zieht: "Wenn der Konsum von Kultur das Wohlbefinden des Einzelnen hebt, dann ist die Förderung des kulturellen Angebots im Lande eine gesellschaftliche Aufgabe, ein Instrument der gesellschaftlichen Entwicklung."

chr