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LR Tommasini holt sich in Katalonien Anregungen für Sprachpolitik

(LPA) Der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini ist heute (1. Oktober) in Barcelona mit dem Generalsektretär für Sprachpolitik der katalanischen Regierung zusammengetroffen; auf der Tagesordnung stand dabei ein Austausch über die Sprach- und Kulturpolitik in Südtirol und in der autonomen Region im Nordosten Spaniens.

Der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini (re.) hat sich heute mit dem katalanischen Generalsekretär für Sprachpolitik Joan Bernat in Barcelona getroffen.

Joan Bernat, Generalsekretär der Sprachabteilung in der Generalitat de Catalunya, der Regierung Kataloniens, legte Landesrat Tommasini die allgemeinen Richtlinien der Sprachpolitik seiner Region dar. Konkret stellte er das soziale Projekt "Voluntariat per la Llengua" (Ehrenamt für die Sprache) vor, das von der EU-Kommission als eine der besten 50 "best practices" zur Verbreitung der Mehrsprachigkeit ausgezeichnet werden soll. Auch im schulischen Bereich wird großer Wert auf Sprachprojekte gelegt.

Die Region im Nordosten Spaniens hatte sich bei der Überarbeitung ihres Autonomiestatuts vor drei Jahren Anregungen aus Südtirol geholt. Bei seinem derzeitigen Besuch holt sich der italienische Kulturlandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini jetzt seinerseits Impulse zum Spracherwerb in diesem mehrsprachigen Gebiet. Zwei Sprachen werden in Katalonien gesprochen, neben der Regionalsprache Katalanisch auch Kastilianisch, die Schrift- und Nationalsprache Spaniens (und der gesamten Spanisch sprechenden Länder). Im Mittelpunkt der Sprachpolitik in Katalonien steht die Bedeutung der katalanischen Identität mit ihrer Eingebundenheit in ein Miteinander von Katalanen, Spaniern und "nuovingut", den neu dazugekommenen Menschen mit Migrationshintergrund.

Der Stolz auf die eigene Sprache und das Bewusstwerden des Wertes der eigenen Sprache sind in der katalanischen Sprachpolitik wesentliche Bestandteile des sozialen, sprachlichen und kulturellen Umfeldes, hat Landesrat Tommasini bei der Aussprache mit dem zuständigen Sprachbeauftragten erkannt. Dies stimme mit seinen eigenen Zielen überein: Mehrsprachigkeit, Entwicklung und Heranwachsen einer neuen Generation mit einer aktiven Beteiligung an der Gesellschaft, gekoppelt mit einer Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten, damit allen dieselben Möglichkeiten zur Verfügung stehen, in einem Land, das alle als das ihre empfinden.

mac

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