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Am Freitag 100- und 50-Jahr-Feier der Fachschulen für Land-, Forst- und Hauswirtschaft in Sterzing

(LPA) Wo vor 100 Jahren die erste Schule für alpine Landwirtschaft eröffnet wurde, werden an diesem Freitag, dem 16. Oktober, Jubiläen gefeiert: 100 Jahre landwirtschaftliche Fachschulen, 50 Jahre hauswirtschaftliche Fachschulen und 30 Jahre Dienststelle für Bergbauernberatung. Im Stadttheater in Sterzing blicken ab 14.30 Uhr ehemalige Lehrpersonen, Direktoren und Schüler mit politischen Vertretern wie Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landwirtschaftslandesrat Hans Berger zurück und in die Zukunft.

Fachschule für Landwirtschaft in der Vergangenheit

Auf dem Programm stehen ein Rückblick auf die Geschichte, interessante Angebote der Fachschulen und ein Gastreferat von Andreas Salcher zum Thema „Der wichtigste Rohstoff im 21. Jahrhundert: Warum Investition in Bildung die einzig sichere Zukunftsstrategie ist“.

Mit der ersten Fachschule für alpine Landwirtschaft, die am 13. Oktober 1909 in Sterzing eröffnet wurde, entstand die erste Ausbildungsstätte für junge Bauernsöhne in Südtirol.  Den damaligen Schülern wurde theoretisches Wissen über moderne Landwirtschaft und die praktische Anwendung beigebracht.  Effizientere Anbau- und Düngungsmethoden oder das Wissen über die rechte Viehhaltung wurden durch die Schule vermittelt; dies verhalf der bis dahin rückständigen Landwirtschaft zu neuem Auftrieb und verbesserte sie stark im Laufe der Jahre.

In der Hauswirtschaft gab es noch lange kein Schulsystem, wohl aber 1913 im Schloss Moos bei Sterzing erste dreimonatige Haushaltungskurse, vor allem für Bäuerinnen. Meistens waren es junge Frauen, die kurz vor der Heirat diese Kurse besuchten und sich auf das Leben am Hof und mit eigener Familie vorbereiteten.  

In Dietenheim im Pustertal entstand die erste Hauswirtschaftsschule, die Schülerinnen kamen aus ganz Südtirol und blieben während des gesamten Schuljahres im Heim. Ziele waren die Persönlichkeitsbildung und die Bgeleitung und Förderung der jungen Frauen.

In den 1950er und Anfang der 1960er Jahre besuchten hauptsächlich noch Hofübernehmer und Bäuerinnen die ersten Land- bzw. Hauswirtschaftsschulen in Südtirol. An eine weitere berufliche Orientierung im Ausbildungssystem wurde erst 20 Jahre später gedacht. Die heutigen Absolventinnen und Absolventen werden nicht nur im elterlichen Betrieb tätig, sondern auch in verschiedenen Bereichen wie Genossenschaften, Landhandel, Versuchswesen oder Landesdienst.

Welchen Stellenwert hat im 21. Jahrhundert die Hauswirtschaft in einer stark beruflich orientierten Gesellschaft? Nach drei Jahren Ausbildung stehen den Absolventinnen viele Wege offen, die Hauswirtschaft kümmert sich aber auch um Gesundheit und Lebensqualität und sorgt somit für Lebensfreude. So veränderten sich im Laufe der Jahre immer wieder Lerninhalte und Zielsetzungen. Seit Anfang der 1990er Jahre sind die Lerninhalte stark auf die berufliche Weiterentwicklung abgestimmt, auch eine Fortführung des Studiums an einer anderen Oberschule ist möglich.

Die Beratungstätigkeit für Bergbauern wurde außerhalb der Schule seit Beginn der 1950er Jahre ständig ausgebaut, 1978/79 entstand die Beratungsstelle mit hauptberuflich Angestellten, die sich um Wissensvermittlung in den Fachbereichen Freilandgemüse, Beerenobst, Betriebswirtschaft, Futteranbau, ländliches Bauwesen, Landwirtschaftsmaschinen und Viehwirtschaft bemühen. Seit dem Jahr 2000 verfügt die Bergbauernberatung über eine eigene Dienststelle in Bozen.

mac

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