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"Bewegtes Leben": Besondere historische Filme am 23. Oktober im Filmclub
LPA - Den Abend des 23. Oktober sollten sich Cineasten und Geschichtsinteressierte frei halten. Im Bozner Filmclub werden an diesem Abend zwei historische Raritäten der österreichischen Filmgeschichte gezeigt. Im Rahmen des Interreg-IV-Projektes "Bewegtes Leben" werden "Speckbacher" und "Bozen mit dem Luftkurort Gries" des Filmarchivs Austria gezeigt.
In Zeiten von "High Definition" und 3D-Kino mag es schwer fallen, zwei Stummfilme im Abendprogramm zu bewerben. Etwas leichter gerät dies aber dann, wenn es sich um zwei echte Highlights handelt, zwei historische Raritäten der österreichischen Filmgeschichte, obendrein mit aktuellem und lokalem Bezug. Denn genau darum handelt es sich bei den Filmen "Speckbacher" und "Bozen mit dem Luftkurorte Gries", die am Freitag, 23. Oktober 2009 um 20 Uhr im Bozner Filmclub (Capitol 1) zu sehen sind. Ganz stumm wird der Abend dennoch nicht bleiben: Der Filmhistoriker und Leiter des Zentralfilmarchivs im Filmarchiv Austria, Nikolaus Wostry, wird eine kurze Einführung zu den Filmen geben und Michael Lösch wird die beiden Filme am Klavier begleiten.
Der Film "Speckbacher" (45 Min.) zählt zu den ganz wenigen überlieferten österreichischen Spielfilmen vor 1914. Hergestellt im Sommer 1912 unter Beteiligung von etwa 2000 Statisten, den Schauspielern der Exl-Bühne und unter Verwendung von teilweise originalen Ausstattungsgegenständen (darunter dem Speckbacher-Säbel aus dem Andreas-Hofer-Museum in Innsbruck), inszenierte der Regisseur Pierre Paul Gilmanns den Befreiungskampf der Tiroler gegen die französische Besatzung. Das an Originalschauplätzen verfilmte Epos verschlang die enorme Summe von 60000 Kronen. Die Wiener Jupiter-Film, die mit diesem Monumentalfilm die aufwändigste österreichische Produktion vor dem Ersten Weltkrieg geliefert hatte, schlitterte damit in den finanziellen Ruin.
Bereits 1912 wurde der Film "Bozen mit dem Luftkurorte Gries" (10 Min.) gedreht, der am 8. Jänner 1913 uraufgeführt wurde und damit zu den ältesten erhaltenen österreichischen Dokumentarfilmen gehört. Die Produktionsfirma war die in "Naturbildern" sehr versierte Sascha-Film. Der Film, der sich im Filmarchiv Austria in Laxenburg befindet, wurde im Rahmen des Interreg-IV–Projektes "Bewegtes Leben" restauriert.
"Bewegtes Leben" ist ein dreijähriges Projekt der Länder Südtirol und Tirol, das das zeitgeschichtlich bedeutende audiovisuelle Kulturerbe langfristig sichern und einer breiten Öffentlichkeit vermitteln will.
jw
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