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Neue Schulamtsleiterin Minnei: "Kompetenz-, nicht reine Wissensvermittlung"

(LPA) Schule, unterstrich die soeben ernannte italienische Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei, solle "kompetente Menschen heranbilden, nicht Schülerinnen und Schüler nur mit Wissen anfüllen". Vor allem Sprachvermittlung müsse in lebendiger Weise erfolgen. Sie selbst, erklärte sie, sei eine "offene Person im Sinne von Bereicherung".

Offizielle Vorstellung: Die neue Schulamtsleiterin Minnei mit LR Tommasini (Foto: LPA/Ravanelli)

Er freue sich, unterstrich der italienische Schullandesrat Christian Tommasini bei der heutigen Pressekonferenz, mit Nicoletta Minnei ein "junge, bestens vorbereitete Führungspersönlichkeit mit einer Leidenschaft für die Schule" vorstellen zu können.

Die Schule, betonte die soeben ernannte Schulamtsleiterin Minnei, spiele eine wesentliche Rolle bei der Erziehung mündiger Bürgerinnen und Bürger der Zukunft. "Wir müssen für ein positives Klima innerhalb der Schule sorgen, dafür können wir alle unseren Beitrag leisten." So denke sie etwa an die ständige Einrichtung eines Runden Tisches, bei dem ein andauernder Austausch und Dialog stattfinden solle. "Die größte Herausforderung", führte die Schulamtsleiterin aus, "ist ein wirkliches und effizientes Erlernen der deutschen Sprache": dies könne dadurch erfolgen, dass nicht die Sprache abstrakt an sich gelernt werde, sondern konkret in dieser Sprache: "Ich bin überzeugt von der kommunikativen Dimension einer Sprache, Sprache muss gelebt werden, damit sie sich im Alltag bewährt."  Man müsse, hob sie hervor, "unsere Kinder dazu ermuntern, die deutsche und die englische Sprache und Sprachen allgemein zu benutzen."

Was den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich betreffe, müsse die Didaktik überprüft werden, um auch in diesem Bereich aufzuholen. Was die soeben eingeführte Kompetenzbescheinigung in der fünften Grundschul- und dritten Mittelschulklasse angehe, habe ihr der Begriff Kompetenz sofort zugesagt, denn das sei es, was die Schule vermitteln müsse, und nicht nur reines Wissen. Bezüglich der Integration von ausländischen bzw. Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterstrich sie die Bedeutung des positiven Klimas innerhalb der Schule und: "Integration ist die Grundlage einer Gesellschaft." Von Journalisten auf Islam-Unterricht in Südtirols Schulen angesprochen, erklärte Minnei: "Ich bin eine offene Person und betrachte diese Offenheit als Bereicherung." Nach Rechtsradikalismus in Oberschulen befragt, erklärte sie, es sei Aufgabe der Schule, auch Orientierungshilfen zu vermitteln.

Kurzbiographie Nicoletta Minnei: geboren am 20. Mai 1962 in Bozen, nach Reifeprüfung an der italienischen Lehrerbildungsanstalt Abschluss in Sprachwissenschaften an der Universität Verona; Beginn der Unterrichtstätigkeit als Supplentin im Sarn- und Ahrntal, ab 2007 Direktorin des Schulsprengels Bozen IV Oberau, ab Februar 2005 Direktorin des Schulsprengels Bozen, Europa II. Publikationen: “Funktionen und Strukturen der Sprache – Funzioni e strutture della lingua”, AAVV,  Grammatica parallela italiano e tedesco, ed. AZB; „Convivenza & Lingua“, libri attivi per corsi estivi in italiano e tedesco (alunni di scuola primaria e secondaria), ed. AZB; “Lingua e comunicazione”, testi di preparazione all’ esame di bilinguismo (B e C), ed. AZB; “Cartelle in spalla e….camminare” – storia di scuole di periferia negli anni Cinquanta, ed. Circoscrizione D. Bosco

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