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Schule / Kultur | 05.11.2009 | 12:16

"Bookstart": Großer Zuspruch für Bildungsprojekt

LPA - 11.000 Familien haben sich seit Frühjahr 2007 am Projekt "Bookstart - Babys lieben Bücher" beteiligt. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und Landesrat Christian Tommasini zogen heute (5. November) in Bozen Zwischenbilanz. Außerdem wurden die Ergebnisse einer Projektbewertung und eine Broschüre vorgestellt, in der die Befragungsergebnisse zusammengefasst sind.

Das Projekt "Bookstart - Babys lieben Bücher" war 2007 auf Initiative des Landesamtes für Jugendarbeit gemeinsam mit dem Landesamt für Bibliotheken und Lesen angelaufen. Im Rahmen des Projektes erhalten Eltern sechsmonatiger Babys ein Paket mit Bilderbüchern, Informationsmaterial und Anregungen für einen zielführenden Lebensbeginn mit Büchern, ein zweites Bücherpaket können die Eltern in einer der rund 250 Bibliotheken in Südtirol zum 18. Lebensmonat des Kindes abholen. "Ziel des Projektes ist es, über den Kontakt zu Buch und Lesen Beziehungsfähigkeit, Kommunikation, Sprachentwicklung, Einfühlungsvermögen, Gedächtnis, abstraktes Denken und Phantasie ebenso wie den Dialog zwischen Sprachgruppen zu fördern", bekräftigte heute Kultur- und Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur.

"70 Prozent der Familien haben sich an Bookstart beteiligt. Damit ist das Projekt für uns ein großer Erfolgt", zog die Landesrätin heute gemeinsam mit dem Projektteam um Gudrun Schmid Bilanz. Sprache spiele in Südtirol eine wichtige Rolle, so die Landesrätin: "Eine gute Sprachbeherrschung gibt Sicherheit, erleichtert Kommunikation und öffnet Türen. Da die Schule nicht alle Defizite ausgleichen kann, ist eine Frühförderung in der Familie besonders wichtig." Einen Impuls dazu solle Bookstart geben, so LR Kasslatter Mur.

Die große Zustimmung zum Projekt, die im Rahmen der Projektbewertung erhoben wurde, werte sie als Bestätigung, erklärte die Landesrätin. Befragt wurden 2000 Eltern. Die Fragebogen-Aktion wurde im Frühjahr dieses Jahres durchgeführt. 63 Prozent der Angeschriebenen gaben eine Rückmeldung. "Dies ist sehr viel, normalerweise wird bei Befragungen mit durchschnittlichen Rücklaufquoten von 20 bis 30 Prozent gerechnet", betonte Landesrätin Kasslatter Mur.

Die Ergebnisse der Befragung sind in eine Broschüre eingeflossen, die heute vorgestellt wurde: Demnach gaben 96,5 Prozent der Befragten an, die Informationsbroschüren gelesen zu haben. 43,5 Prozent beteuern, dass sie durch "Bookstart" auf die Wichtigkeit der sprachlichen Interaktion und der Kommunikation mit dem Kind hingewiesen und dazu angeregt worden seinen. 78,4 Prozent der befragten Eltern erklärten, täglich mit ihrem Kind Bücher anzuschauen. 98,1 Prozent gaben an, dass ihr Kind (im Alter zwischen 19 und 24 Monaten) sie zum Buchanschauen oder Vorlesen auffordere, 97,3 Prozent, dass die Kinder auch alleine in Büchern blätterten. In 92,7 Prozent der befragten Familien wurden die Buchpaket-Bücher "sehr oft" oder "oft" gemeinsam mit dem Kind gelesen. Viele Eltern erklärten, verstärkt Bücher zu verschenken (32,8%), Bibliotheken zu besuchen (24,6%) und Menschen in ihrer Umgebung zu motivieren, sich mit dem Kind Bücher anzusehen (20,8%).

Wie bei der heutigen Pressekonferenz betont wurde, soll das Projekt weitergeführt werden. Es solle auch in Zukunft dazu beitragen, den Babys den Zugang zu Buch und Sprache zu eröffnen und auf die Bedeutung der Kommunikation in der Familie hinweisen. Eltern, die daran teilnehmen möchten, müssen nach der Geburt ihres Kindes eine Bestellkarte ausfüllen oder sich im Landesamt für Jugendarbeit melden.

An der heutigen Pressekonferenz nahmen neben LH-Stellvertreter Christian Tommasini, Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und dem Projektteam um Gudrun Schmid die Direktoren der Ämt für Bibliotheken und Lesen, Volker Klotz, für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter, die Vize-Direktorin des italienischen Bibliotheksamtes, Patrizia Caleffi, sowie die Familienbeauftragte im Sozial- und Gesundheitsressort, Barbara Gerlach, teil.