Aktuelles
Kontaktkomitee will grenzüberschreitende Forschungskooperation stärken
LPA – Die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen Tirols und Südtirols, die Ausbildung der Lehrpersonen und die Studientitelanerkennung standen im Mittelpunkt des gestrigen (Donnerstag, 21. Jänner) Treffens des Kontaktkomitees, in dem das Bundesland Tirol, die Uni Innsbruck, das Land Südtirol und die Südtiroler HochschülerInnenschaft zusammenarbeiten.
Ein Schwerpunkt des gestrigen 38. Treffens des Kontaktausschusses in Innsbruck war die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen süd- und nördlich des Brenners. "Wir wollen die Kooperation ausbauen. So können wir die Forschungseinrichtungen stärker vernetzen, Synergien schaffen und effizienter arbeiten", erklärte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die Südtirols Delegation anführte. Konkrete Schritte dazu wurden bereits am gestrigen Nachmittag mit der Unterzeichnung eines Rahmenvertrags zwischen den Universitäten von Innsbruck und Bozen und der Europäischen Akademie Eurac für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Sprachen und Pädagogik gesetzt. Außerdem erläuterte der Rektor der Universität Innbruck, Karlheinz Töchterle, ein Konzept für ein "Interuniversitäres Institut für Regionalforschung", das er der Tiroler Landesregierung vor dem Hintergrund des Gedenkjahres zur vorgelegt hat. Ziel des Vorhabens ist es, die institutionale Forschungsachse Innsbruck-Bozen-Trient zu stärken.
Die akademische Ausbildung der Lehrpersonen war ein zweiter wichtiger Tagesordnungspunkt bei der gestrigen Zusammenkunft. Sowohl in Italien als auch in Österreich werden die Ausbildung der Lehrpersonen beziehungsweise das Lehramtsstudium derzeit reformiert. "Wir haben eine Arbeitsgruppe damit beauftragt, die Bedürfnisse beider Seiten zu eruieren und möglichst anzugleichen", erklärte die Landesrätin nach der gestrigen Sitzung.
Die Vertreter der Universität Innsbruck gaben einen Überblick über die laufenden Forschungsprojekte, die vom Land Südtirol finanziert werden. Sie berichteten außerdem von einer Zunahme der Studierenden aus Südtirol. Derzeit zählt die Uni Innsbruck 3264 Südtiroler Studierende, von denen 562 Studienanfänger sind. Im akademischen Jahr 2008/09 hatten 477 Südtiroler ein Studium in Innsbruck aufgenommen. Bei den Fachrichtungen liegen Betriebswirtschaftslehre, Pädagogik, Rechtswissenschaften gefolgt von Architektur im Spitzenfeld. In diesem Zusammenhang kamen südtirolspezifische Anliegen und Wünsche an die Lehre zur Sprache. Auch über die fehlende Anerkennung rund hundert österreichischer Studientitel in Italien wurde gesprochen. Die diesbezüglichen Verhandlungen werden im Februar wieder aufgenommen.
Das Kontaktkomitee trifft in der Regel zweimal jährlich zusammen. Nach der gestern Sitzung in Innsbruck wird das 39. Treffen im Herbst in Bozen stattfinden. An dem gestrigen Treffen, bei dem die Uni Innsbruck durch Rektor Karlheinz Töchterle, Vizerektorin Margret Friedrich sowie die Vizerektoren Arnold Klotz und Tilmann Merk vertreten war, nahmen von Südtiroler Seite neben Landesrätin Kasslatter Mur, Ressortdirektorin Karin Dalla Torre, der Abteilungsdirektor für Bildungsförderung, Günther Andergassen, und dessen Stellvertreterin Renate Vedovelli teil.
jw